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Chronische Nierenerkrankung

Früherkennung rettet Nieren und Leben

Eine chronische Nierenkrankheit (CKD) entwickelt sich symptomlos über Jahre hinweg – bis hin zum Nierenversagen. Die Progression ließe sich oft vermeiden, wenn nach Frühzeichen gefahndet und dann konsequent therapiert wird. Nephrologen fordern mehr Prävention und Früherkennung.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 02.10.2025  13:00 Uhr

»Eine chronische Nierenkrankheit verursacht keine Schmerzen oder sonstige Probleme, aber sie begünstigt Atherosklerose und kardiovaskuläre Erkrankungen und erhöht die Mortalität«, berichtete Professor Dr. Julia Weinmann-Menke vom Uniklinikum Mainz, Pressesprecherin der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN), kürzlich bei einer Online-Pressekonferenz der Fachgesellschaft. Bereits in frühen CKD-Stadien steige das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere kardiovaskuläre Komplikationen.

Diabetes und Bluthochdruck zählen zu den häufigsten Ursachen für eine CKD. Andauernde Hyperglykämie führt zu Gefäßveränderungen und schädigt vor allem die kleinen Blutgefäße der Nieren (Mikroangiopathie). Die diabetische Nephropathie ist die häufigste Ursache für Dialysepflichtigkeit in Deutschland.

Ebenso kann ein dauerhaft erhöhter Blutdruck die renalen Kapillargefäße verhärten und verengen. Die Folgen sind schlechtere Durchblutung, Schädigung des Nierengewebes und verminderte Filterleistung. So entsteht ein Teufelskreis: »Je schlechter die Nieren funktionieren, desto höher steigt meist der Blutdruck«, erklärte die Nephrologin.

Gezieltes Screening bei Risikopersonen

»Man muss bei Risikopatienten aktiv nach Nierenstörungen fahnden, um eine beginnende CKD zu erkennen.« Die DGfN empfiehlt, die Nierenfunktion regelmäßig anhand der glomerulären Filtrationsrate (eGFR) und des Albumin-Kreatinin-Quotienten (UACR) im Urin zu prüfen. Doch das passiert viel zu selten. Laut der 2024 veröffentlichten InspeCKD-Studie (DOI: 10.1007/s15006-024-3684-y) erhielt weniger als die Hälfte der Risikopatienten beim Hausarzt eine Nierenfunktionsbestimmung; bei nicht einmal 1 Prozent wurde die UACR bestimmt.

Beim allgemeinen Gesundheits-Check-up, der gesetzlich Krankenversicherten ab dem 35. Lebensjahr zusteht, sollten diese Werte unbedingt berücksichtigt werden, sagte Weinmann-Menke. Leider sei dies bislang nicht vorgesehen. Ihr Rat: »Patienten mit Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und familiärer Vorbelastung sollten beim Arzt aktiv nach ihrem Kreatininwert, der glomerulären Filtrationsrate und einer Albuminurie fragen.«

Aufbruchstimmung in der Nephrologie

Die konsequente Einnahme von Antidiabetika und Antihypertonika sei eine zentrale Säule in der Prävention und Therapie der CKD. Mit Blick auf neue organprotektive Medikamente sprach die Referentin von einer »Aufbruchstimmung«.

SGLT2-Inhibitoren hätten das Therapiemanagement bei CKD revolutioniert, denn sie senken das Progressionsrisiko und kardiovaskuläre Ereignisse. Nicht steroidale Mineralocorticoidrezeptor-Antagonisten (nsMRA) wie Finerenon und/oder die noch nicht zugelassenen Aldosteronsynthase-Inhibitoren wie Lorundrostat oder Baxdrostat gäben neue Hoffnung für CKD-Patienten mit und ohne Diabetes. »Individualisierte Therapien und Kombinationen aus SGLT2- und nsMRA-Hemmern und eventuell GLP-1-Analoga eröffnen neue Perspektiven. Unser Ziel ist das Aufhalten der CKD und damit die Verhinderung von Dialysepflicht und Transplantationen.«

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