Frauenherzen in Not – und keiner schaut hin |
Brigitte M. Gensthaler |
20.11.2024 07:00 Uhr |
Wir sehr sich Apotheken und ihre Teams für die Frauengesundheit einsetzen, machte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening deutlich. »Wir engagieren uns in der Aufklärung von Frauen. Wir können sehr viel dazu beitragen, dass sie früher in die richtige Behandlung kommen«, sagte die Apothekenleiterin. Apotheken stünden an der Schnittstelle zwischen Patienten und Ärzten und böten einen »ausgesprochen niederschwelligen« Zugang zur Gesundheitsversorgung. »Man erreicht uns immer.«
Apothekenteams könnten zu Risikofaktoren und Symptomen beraten sowie sensibel und sachlich über problematische Medikamente und die Nutzen-Risiko-Abwägung aufklären. »Apotheken fungieren hier als Sicherheitsnetz.« Sie könnten die Adhärenz der Frauen in der Dauertherapie, zum Beispiel von Bluthochdruck, unterstützen und mit pharmazeutischen Dienstleistungen und Impfungen weiteren Nutzen bieten.
Die Apotheken könnten auch Frauen erreichen, die selbst aktiv keine Hilfe suchen, zum Beispiel weil sie die deutsche Sprache nicht können oder aus sozial benachteiligten oder ärmeren Schichten kommen, erklärte Overwiening auf Nachfrage der PZ. »Wir haben sie im Blick, wenn sie für Familienangehörige, ihre Eltern oder Kinder Arzneimittel holen. Hier können wir noch sensibler das Gespräch suchen und die Frauen ansprechen, wie es ihnen selbst geht.«
Die Sensibilisierung dafür sei bei den Apothekenteams sehr hoch und die Mehrsprachigkeit in vielen Apotheken hilfreich. Mitarbeitende aus anderen Kulturkreisen könnten Kundinnen mit Migrationshintergrund auch in ihrer Muttersprache und in Kenntnis der spezifischen Kultur beraten.
Die ABDA ist Partner des #GoRed-Day 2025 und beteiligt sich aktiv an der öffentlichkeitswirksamen Aktion – ebenso wie erstmals der Deutsche Feuerwehrverband. Von den 1,3 Millionen Feuerwehrangehörigen in Deutschland sind etwa 10 Prozent Frauen. Birgit Kill, Projektkoordinatorin Frauen in der Feuerwehr: »Ich möchte meine Kolleginnen ermutigen, aktiv auf ihre Herzgesundheit zu achten. Gemeinsam können wir unsere eigenen Herzen wie auch die Herzen aller am besten schützen – im Einsatz und im Alltag.« Dazu will die #GoRed-Awareness-Kampagne entscheidend beitragen.