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GoRed-Day

Frauenherzen in Not – und keiner schaut hin

Herzprobleme und sogar Herzinfarkt werden bei Frauen oft weniger wahrgenommen als bei Männern – und mitunter gar nicht erkannt. Hier wollen engagierte Frauen gegensteuern und rufen zum GoRed-Day auf.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 20.11.2024  07:00 Uhr

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache bei Frauen – vor allem, weil Symptome fehlgedeutet werden und die richtige Behandlung zu spät beginnt. »Die Sterblichkeit bei Frauen ist fast doppelt so hoch wie bei Männern«, berichtete Professor Dr. Sandra Eifert, Herzchirurgin am Helios Herzzentrum Leipzig, gestern bei einer Pressekonferenz der Healthcare Frauen (HCF). Das Netzwerk von Managerinnen der Gesundheitsbranche ruft gemeinsam mit der Herz-Hirn-Allianz und weiteren Akteuren bereits zum dritten Mal zum #GoRed-Day auf.

Am 7. Februar 2025 ist der bundesweite Tag der Frauenherzgesundheit. Schwerpunkte der #GoRed-Awareness-Kampagne sind Prävention und Vorsorge, Erkennen der Symptome und Erste Hilfe bei Frauen.

Risikofaktoren zu wenig beachtet

Laut Eifert sind die Risikofaktoren für Herzinfarkt und dessen Symptome bei Frauen oft wenig bekannt. »Zu den klassischen Risikofaktoren wie Hypertonie, Übergewicht und Rauchen kommen geschlechtsspezifische Faktoren hinzu, zum Beispiel Bluthochdruck in der Schwangerschaft, Autoimmun- und rheumatische Erkrankungen. Diese können das Herzrisiko nahezu verdoppeln«, sagte die Gendermedizinerin. Frauen mit Herzinfarkt seien im Schnitt zehn Jahre älter als betroffene Männer, da sie bis zur Menopause durch Estrogen geschützt sind.

Auch die Symptome eines Herzinfarkts seien bei Frauen oft unspezifischer, zum Beispiel Müdigkeit, Übelkeit, Schweißausbrüche oder Schmerzen zum Rücken hin. »Vor allem wenn diese Beschwerden wiederholt und gehäuft auftreten und sich verstärken, muss man aufmerksam sein.«

Professor Dr. Michael Becker, der das erste Frauenherzzentrum in Deutschland in Würselen gegründet hat und leitet, sprach von einer »dramatischen Unterwahrnehmung des Problems bei Frauen«. Gendermedizin müsse an den Universitäten gelehrt, in der Forschung und Industrie verankert und in der Gesellschaft bekannter werden. »Wir werden die Initiative GoRed noch 30 Jahre lang brauchen«, prognostizierte der Kardiologe.

Apothekenteams an der Schnittstelle

Wir sehr sich Apotheken und ihre Teams für die Frauengesundheit einsetzen, machte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening deutlich. »Wir engagieren uns in der Aufklärung von Frauen. Wir können sehr viel dazu beitragen, dass sie früher in die richtige Behandlung kommen«, sagte die Apothekenleiterin. Apotheken stünden an der Schnittstelle zwischen Patienten und Ärzten und böten einen »ausgesprochen niederschwelligen« Zugang zur Gesundheitsversorgung. »Man erreicht uns immer.«

Apothekenteams könnten zu Risikofaktoren und Symptomen beraten sowie sensibel und sachlich über problematische Medikamente und die Nutzen-Risiko-Abwägung aufklären. »Apotheken fungieren hier als Sicherheitsnetz.« Sie könnten die Adhärenz der Frauen in der Dauertherapie, zum Beispiel von Bluthochdruck, unterstützen und mit pharmazeutischen Dienstleistungen und Impfungen weiteren Nutzen bieten.

Migrantinnen sensibel beraten

Die Apotheken könnten auch Frauen erreichen, die selbst aktiv keine Hilfe suchen, zum Beispiel weil sie die deutsche Sprache nicht können oder aus sozial benachteiligten oder ärmeren Schichten kommen, erklärte Overwiening auf Nachfrage der PZ. »Wir haben sie im Blick, wenn sie für Familienangehörige, ihre Eltern oder Kinder Arzneimittel holen. Hier können wir noch sensibler das Gespräch suchen und die Frauen ansprechen, wie es ihnen selbst geht.«

Die Sensibilisierung dafür sei bei den Apothekenteams sehr hoch und die Mehrsprachigkeit in vielen Apotheken hilfreich. Mitarbeitende aus anderen Kulturkreisen könnten Kundinnen mit Migrationshintergrund auch in ihrer Muttersprache und in Kenntnis der spezifischen Kultur beraten.

Die ABDA ist Partner des #GoRed-Day 2025 und beteiligt sich aktiv an der öffentlichkeitswirksamen Aktion – ebenso wie erstmals der Deutsche Feuerwehrverband. Von den 1,3 Millionen Feuerwehrangehörigen in Deutschland sind etwa 10 Prozent Frauen. Birgit Kill, Projektkoordinatorin Frauen in der Feuerwehr: »Ich möchte meine Kolleginnen ermutigen, aktiv auf ihre Herzgesundheit zu achten. Gemeinsam können wir unsere eigenen Herzen wie auch die Herzen aller am besten schützen – im Einsatz und im Alltag.« Dazu will die #GoRed-Awareness-Kampagne entscheidend beitragen.

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