Frauen leiden stärker unter Trennungen |
Jennifer Evans |
19.02.2024 07:00 Uhr |
Selbst nachdem Frauen wieder neue Beziehungen eingingen, reduzierte sich ihr Antidepressiva-Konsum nur kurzzeitig. Schnell erreichte er wieder das Niveau vom Zeitpunkt vor der neuen Partnerschaft oder kletterte im Laufe von zwei Jahren teilweise sogar auf ein noch höheres Level.
Für das Autorenteam ist klar, dass es über die Ursachen dieser Beobachtungstudie nur mutmaßen kann. Dennoch versuchten die Wissenschaftler Zusammenhänge und Erklärungen zu finden. So könnte das geschlechterspezifische Rollenverständnis stärkere Folgen für die psychische Gesundheit von Frauen haben als für Männer. Auf der anderen Seite hätten Frauen meist bessere soziale Netzwerke, die wiederum einige Auswirkungen abfedern könnten.
Dass der Antidepressiva-Konsum bei Frauen auch während einer neuen Beziehung nicht dauerhaft abfalle, könne daran liegen, dass die Ehe der psychischen Gesundheit von Männern stärker zugutekomme und diese zudem in einer neuen Beziehung eher emotionale Unterstützung suchten als Frauen, heißt es. Nicht unerheblich ist vermutlich auch, dass Frauen sich in neuen Patchwork-Familien verantwortlicher für das Gelingen der zwischenmenschlichen Beziehungen fühlen als Männer, was aber ihre Psyche zusätzlich belasten könnte.