Fragen und Antworten zu Lecanemab |
Sven Siebenand |
22.09.2023 16:25 Uhr |
Teipel betont, dass vor Therapiestart eine gründliche Diagnostik wichtig ist. Dazu gehöre unter anderem entweder eine Liquor-Untersuchung oder eine Positronen-Emissions-Tomografie. So könne nachgewiesen werden, ob schädliche Amyloid-Ablagerungen vorliegen. »Ein ApoE-Gentest sollte gemacht werden, weil das wichtig ist für die Risikoabschätzung von Nebenwirkungen.«
Lecanemab wird alle zwei Wochen über circa eine Stunde infundiert. »Wegen der Gefahr von Hirnschwellungen und -blutungen müssen die Patientinnen und Patienten innerhalb der ersten 15 Behandlungsmonate alle drei Monate zur Magnetresonanztomografie kommen. Treten Unregelmäßigkeiten oder Beschwerden auf, dann muss die Kontrolle durch MRT engmaschiger erfolgen, zum Beispiel wöchentlich oder zweiwöchentlich.« Eine lokale Hirnschwellung oder Mikroblutung auf einem MRT-Bild zu erkennen und zu beurteilen, ob diese Veränderungen im Verlauf zugenommen haben, sei übrigens sehr anspruchsvoll. Radiologen müssten im Falle einer Zulassung von Lecanemab entsprechend geschult werden.
Abschließend etwas zu den Kosten: In den USA betragen die Jahreskosten für das Medikament umgerechnet etwa 25.000 Euro. Hinzu kommen zum Beispiel die Kosten für die Durchführung der Infusionen und der Sicherheits-MRT. Fachleute rechnen damit, dass eine Behandlung auch hierzulande ähnlich teuer sein wird.