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E-Zigaretten

Forscher diskutieren über Chancen und Risiken

Wissenschaftler streiten um E-Zigaretten. Das Dampfen könne helfen, Menschen vom Rauchen wegzuführen, mahnen Suchtforscher. Lungenärzte widersprechen und warnen vor vielfältigen Risiken.
dpa
10.10.2019  10:22 Uhr

E-Zigaretten sind weniger schädlich als Tabakzigaretten. Das Dampfen könne helfen, Menschen vom Rauchen zu entwöhnen, sagte Professor Dr. Heino Stöver, Leiter des Instituts für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences, am Rande eines E-Zigaretten-Kongresses in Frankfurt am Main. Der Dampfer behalte gewohnte Rituale des Rauchens bei, mindere aber den gesundheitlichen Schaden erheblich. Stöver bemängelte, der Übergang zur weniger schädlichen E-Zigarette werde nicht ausreichend von der Politik unterstützt. Der Umstieg vom Rauchen auf das Dampfen müsse gefördert werden, etwa durch eine deutliche Erhöhung der Tabaksteuer. Zudem plädierte er für ein in anderen EU-Staaten gängiges  Werbeverbot für Tabakwaren.

Dem widerspricht die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP): Wer von der herkömmlichen Tabakzigarette auf die E-Zigarette umsteige, ersetze lediglich eine Sucht durch eine andere, betont sie in einer Erklärung. Die DGP betont, ein langfristiger Nutzen von E-Zigaretten bei der Entwöhnung von Tabak lasse sich nicht belegen. Elektronische Verdampfer stünden fälschlicherweise im Ruf, deutlich weniger gesundheitsschädlich zu sein als herkömmliche Tabakzigaretten. Verschwiegen werde, dass je nach E-Zigarettentyp und Zusammensetzung der Liquids durchaus schädliche Substanzen inhaliert würden, darunter atemwegsreizende Stoffe wie Propylenglykol, krebserzeugende Substanzen wie Formaldehyd und teilweise gesundheitsschädigende Metalle wie Blei und Chrom. 

«Wer E-Zigaretten zur Rauchentwöhnung empfiehlt, verkennt die Studienlage», zitiert die Fachgesellschaft den Pneumologen Professor Dr. Tobias Welte von der Medizinischen Hochschule Hannover, der auch Präsident der European Respiratory Society (ERS) ist. «Auch E-Zigaretten sind gesundheitsschädlich und daher als Entwöhnungshilfe vollkommen ungeeignet.»

Harmlos seien E-Zigaretten trotz der Vorteile im Vergleich zur Tabakzigarette nicht, meint auch Frank Henkler-Stephani vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Pauschale Aussagen über E-Zigaretten seien schwierig, da es zwischen den Geräten erhebliche Unterschiede gebe. Henkler-Stephanie warnte insbesondere vor Schwarzmarkt-Produkten. Sie könnten etwa gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthalten. Aber auch im Fachhandel erhältliche leistungsstarke Verdampfer bedeuteten Risiken, die noch nicht ausreichend untersucht seien.

Henkler-Stephani bemängelte zudem die unterschiedlichen rechtlichen Anforderungen an die Liquids, also die Trägerflüssigkeiten. Während nikotinhaltige Liquids vom strengeren Tabakrecht erfasst würden, gelte für nikotinfreie Liquids nur die weniger strenge CLP-Verordnung der Europäischen Union. Für alle Liquids sollten jedoch die gleichen Qualitätsstandards und Regelungen zum Gesundheitsschutz gelten, forderte er.

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