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Umstrittene Studie

Fördert Feinstaub Antibiotikaresistenzen?

Laut einer aktuellen Studie aus China korreliert ein erhöhtes Feinstaubaufkommen statistisch mit dem Auftreten von vermehrten Antibiotikaresistenzen. Unabhängige Forschende üben jedoch Kritik an der Methodik und Interpretation der Ergebnisse.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 10.08.2023  09:00 Uhr

Kritik von unabhängigen Wissenschaftlern

Einige Forschende zweifeln jedoch an den Analysemethoden und den Studienergebnissen. Professor Dr. Harald Seifert von der Universität Köln betonte, dass es sich bei der vorliegenden Studie lediglich um eine statistische Korrelation handelt und gab zu Bedenken, dass das Ausmaß des Zusammenhangs zwischen Luftverschmutzung und Antibiotikaresistenz besonders ausgeprägt war in Nordafrika (Libyen, Ägypten, Sudan), in Saudi-Arabien sowie im Iran – »in Ländern, in denen die Datenqualität zur Häufigkeit von Antibiotikaresistenzen nicht besonders hoch sei«. In Europa und den USA dagegen war dieser Zusammenhang deutlich geringer ausgeprägt.

An diesen Punkt knüpft die Kritik von Professor Dr. Martin Göttlicher von der Technischen Universität München an: »Die logische Lücke ist, implizit die Gesamtmenge von PM2,5 mit Antibiotikaresistenzen tragendem Feinstaub PM2,5 gleichzusetzen.« In Deutschland sei PM2,5 im wesentlichen auf Verbrennungsprozesse und den Straßenverkehr zurückzuführen – wo offensichtlich keine Antibiotikaresistenzen herkämen. »In anderen Regionen der Welt mit anderem Umgang mit Abwässern und Abluft aus Haushalt, Viehzucht, Krankenhaus und Landwirtschaft mag das anders sein«, wandte der Experte ein.

Scharfe Kritik übte der emeritierte Professor Dr. Nino Künzli, der beim Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut Basel tätig war: »Die Verwendung von geografischen Korrelationen als Ersatz für nicht vorhandene Kausalzusammenhänge ist wissenschaftlich unsinnig. Wie falsch solche Zahlen sein können, wurde in den vergangenen Jahrzehnten in vielen methodischen Arbeiten belegt.«

Herz-Kreislauf-Belastung durch Feinstaub

Auch wenn die oben genannte Studie strittig ist, steht fest, dass Luftverschmutzung auch unabhängig von bakteriellen Resistenzen zu einer globalen Gesundheitsbedrohung geworden ist. Die WHO schätzt, dass weltweit pro Jahr 8,8 Millionen vorzeitige Todesfälle durch Luftverschmutzung verursacht werden, hauptsächlich durch kardiovaskuläre Ereignisse. Luftverschmutzung senkt die globale Lebenserwartung um durchschnittlich knapp drei Jahre. 

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