»Flamenco aufregend anders« |
Das Quintet »Aurora« kombiniert auf mitreißende Art Jazz und Flamenco. / Foto: Jisu Kim
»Unwiderstehlich«, »unvergleichlich«, »spektakulär«: Presse und Publikum sparen nicht an Superlativen, wenn es um das jährlich stattfindende Festival der Rhein-Metropole geht. 1991 als »Altstadtherbst« gestartet, um die Düsseldorfer Altstadt kulturell zu beleben, haben die Intendanten Christiane Oxenfort und Andreas Dahmen im Laufe der Jahre ein internationales, weltoffenes Veranstaltungsspektrum entwickelt. Bis zu 500 Künstler aus aller Welt ziehen beimehr als 60 Veranstaltungen jährlich rund 25.000 Besucher in ihren Bann: mit innovativen Tanz-, Musiktheater- und neuen Zirkus-Produktionen, exklusiven (kammer)-musikalischen Konzepten und experimentellen Crossover-Projekten. Herzstück der Veranstaltungen mit 900 Plätzen ist das Theaterzelt auf dem Burgplatz direkt am Rheinufer der Altstadt. Im Foyer ist die rote Retro-Bar wie gemacht für den ersten Aperitif nach einem anstrengenden Messetag.
Im Theaterzelt gibt die »Akram Khan Company« dieses Jahr ihr Festival-Debüt. Die bildgewaltige Choreografie der Tänzer begeisterte 2012 ein Millionenpublikum zur Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in London. Unnachahmliche Ausdrucksformen voller Energie und Spiritualität werden Akram Khan zugeschrieben. Der gefeierte Brite mit bengalischen Wurzeln kombiniert zeitgenössische und traditionell-indische Tanzelemente in schwindelerregenden Drehungen.
Mit einem Mix aus Ritualen und urbanen Tanz zieht die dänische Tanzcompagnie »Next Zone« die Zuschauer in ihren Bann. / Foto: Dan Aucante
Mit »Flamenco aufregend anders« lockt das Quintett »Aurora« ins Theaterzelt in der Altstadt. »Aurora, der Flamenco, der dich zum Weinen bringt und Dante rezitiert …«, schrieb Silvia Cruz Lapeña von Vanity Fair über den spanischen Sänger Pere Martínez und den Tänzer Jose Manuel Álvarez sowie ihre drei Musiker. Sie kombinieren auf mitreißende Art Jazz und Flamenco und schaffen dabei neue Klänge und Bewegungen, ohne die Identität der Tradition zu verraten. »Aurora ist die Morgenröte und wie ein neuer aufregender Tag begegnet uns auch die Musik dieses hochbegabten Quintetts«, so die Festival-Organisatoren, die »Aurora« ebenso wie die »Akram Khan Company« zu den Highlights des Düsseldorfer Kulturfestivals zählen.
Nicht weniger spektakulär: die dänische Tanzcompagnie »Next Zone». Choreografin Lene Boel packt eine Menge hinein in ihre Performances, in denen Licht, Klang und Tanz gleichberechtigte Partner sind. Immer stehen aktuelle Fragen im Fokus – zwischen uralten Mythen, realem Leben und Science-Fiction: »Können wir wirklich Traditionen vernachlässigen und eine Welt wollen voll künstlicher Supermänner und -frauen?« Der Körper, menschliche Instinkte und Emotionen sind Grundelemente ihres Tanzes. Sieht man die Tänzer, will man zumindest an den perfekten Körper glauben. In einem Mix aus Ritualen und urbanem Tanz scheinen sie, muskelbepackt und gleichzeitig biegsam, nicht von dieser Welt.
Während eines Rundgangs durch die Altstadt können Besucher die vielfältige Orgellandschaft bewundern. / Foto: Markus Belmann
Sich unterhalten, verblüffen und verzaubern lassen: Das geht zu Festival-Zeiten nicht nur im Theater-Zelt, sondern in der ganzen Stadt. Gespielt, gesungen und getanzt wird in Kirchen, Kellern und Konzertsälen, auf Straßen und Plätzen oder hoch über den Dächern des Medienhafens. Am Samstagnachmittag bieten das »Barbara-Oxenfort-Quartett« sowie »Michalke & Friends« Jazz vom Feinsten in der Theaterbar. Wer es literarisch mag: In der Neanderkirche in der Bolkerstraße wird die tragische Geschichte des musikalischen Genies Johannes Elias Alder aus Robert Schneiders Roman »Schlafes Bruder« aufgeführt. Sechs Instrumentalisten und eine Schauspieler bedienen sich hierfür einer Mischung aus gesprochenem Wort und Musik. Und wer mit allen Registern schlendern will: Von der feinen englischen Green-Orgel von 1790 bis hin zur mächtigen sinfonischen Rieger-Orgel reicht die vielfältige Orgellandschaft in der Düsseldorfer Altstadt. Treffpunkt des Orgelspaziergangs: Samstag, 28.9.2019, 19.15 Uhr, Maxkirche, Schulstraße 15.
Weitere Informationen: www.duesseldorf-festival.de.
Datum | Uhrzeit | Veranstaltung | Ort |
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Mittwoch, 25. September | 20 Uhr | Outwitting the Devil, Akram Khan Company | Theaterzelt Burgplatz |
Donnerstag, 26. September | 20 Uhr | Aurora | Theaterzelt Burgplatz |
Freitag, 27. September | 20 Uhr | Next Zone, Forces of the North: Ritual of the Inuit | Super Human (Deutschlandpremiere) | Theaterzelt Burgplatz |
Samstag, 28. September | 13–15 Uhr | Blue Lounge Jazz, Barbara Oxenfort Quartett | Theaterbar Burgplatz |
Samstag, 28. September | 15.30–17.30 Uhr | Blue Lounge Jazz, Michalke and friends | Theaterbar Burgplatz |
Samstag, 28. September | 19.15 Uhr | Orgelspaziergang | Startpunkt: Maxkirche, Schulstraße 15 |
Samstag, 28. September | 20 Uhr | Next Zone, Forces of the North: Ritual of the Inuit | Super Human | Theaterzelt Burgplatz |