Pharmazeutische Zeitung online
Ursula Nonnemacher (Grüne)

»Finanzielle Spielräume bei den Apotheken sehe ich nicht«

Beim Apothekerforum Brandenburg sprachen die Brandenburger Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz Ursula Nonnemacher (Grüne) und der Vorsitzende des Landesapothekerverbandes Olaf Behrendt über ihre Verärgerung im Hinblick auf das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, zukünftige Herausforderungen bei der Fachkräftegewinnung und darüber, warum die Vor-Ort-Apotheken nicht durch Versandapotheken zu ersetzen sind. 
Melanie Höhn
26.09.2022  15:30 Uhr

»Uns fehlt eine ganze junge Generation«

Neben den finanziellen Herausforderungen für Apotheken sei auch die Gewinnung von Personal eine zunehmende Herausforderung. »Uns fehlt eine ganze junge Generation«, erklärte Nonnemacher. Als positives Beispiel für die Fachkräftegewinnung nannte sie das PTA-Ausbildungsstipendium in Eisenhüttenstadt. In Bezug auf ein Pharmaziestudium in Brandenburg gebe es noch keine neuen Hoffnungen und Erkenntnisse.

Aktuell ist die Anzahl der Apotheken in Brandenburg auf 563 gesunken. Mitnichten würden in den Offizinen nur Aufgaben wahrgenommen, die sich finanziell lohnen, so Nonnemacher. »Vielmehr nehmen sie insbesondere wichtige Gemeinwohlaufgaben wahr, wie etwa die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung über Nacht- und Notdienste oder die Anfertigung individuelle Arzneimittel-Rezepturen.« Beim Betreten einer Apotheke mit einem Rezept für ein dringend benötigtes Arzneimittel könne man sich durch die »unermüdliche Arbeit« sicher sein, dass das benötigte Medikament schnellstmöglich zur Anwendung kommen könne. Durch das System der mehrfach täglichen qualitätsgesicherten Auslieferung von Arzneimitteln durch den pharmazeutischen Großhandel sei – selbst wenn das Arzneimittel nicht in der Apotheke vorrätig sein sollte – eine Verfügbarkeit spätestens am nächsten Tag gewährleistet. »Insofern brauchen wir die Apotheken vor Ort«, bekräftigte Nonnemacher: »Sie sind durch Versandapotheken nicht ersetzbar.«

Wettbewerbsgleichheit wiederhergestellt

Der besondere Wert der flächendeckenden Apothekenstruktur habe sich insbesondere in der Pandemie gezeigt: Apothekerinnen und Apotheker hätten sich nie davor gedrückt, Verantwortung zu übernehmen und sich stets äußerst kurzfristig auf neue Aufgaben »mit Bravour« eingestellt. Auch Olaf Behrendt resümierte in diesem Zusammenhang, dass Apothekerinnen und Apotheker in Zeiten der Corona-Pandemie Unglaubliches geleistet hätten, »denn sie waren immer da«. Wenn der Pandemie etwas Positives abzuringen sei, »dann ist es für die Apotheken sicherlich, dass das System der Vor-Ort-Apotheken gestärkt daraus hervorgeht«, so Nonnemacher weiter. Während vor der Pandemie auf Bundesebene noch laut über eine zukünftige gesteigerte Rolle des Versandhandels bei der flächendeckenden Versorgung nachgedacht wurde, sei zwischenzeitlich unter anderem mit dem Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz zumindest eine kleine politische Rolle rückwärts vollzogen worden. Ein ganz wichtiges Signal sei dabei gewesen, dass Versandapotheken keine Rabatte auf rezeptpflichtige Arzneimittel gewähren dürfen und die Wettbewerbsgleichheit zwischen Versandapotheken und Vor-Ort-Apotheken zumindest in diesem Bereich wiederhergestellt wurde. 

Generell sei die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln eine wachsende Herausforderung für das Land Brandenburg, doch aktuell sehe sie die Versorgung nicht gefährdet und es müsse darauf hingearbeitet werden, dass dies so bleibe. Dennoch warnte Nonnemacher vor der ungleichen Verteilung der Apotheken im Land: »Die Anzahl ist das eine, die Verteilung das andere«, sagte sie. Dass in einigen Regionen Brandenburgs die Menschen längere Fahrzeiten zur nächsten Apotheke hinnehmen müssen, davor warnte auch Susanne Dolfen, Leiterin Bereich Ambulante Versorgung der AOK Nordost und stellte klar: »Wir wollen Arzneimittelversorgung über Apotheken im Land Brandenburg sicherstellen«.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa