Fiebernde Apotheken brauchen schnelle Therapie |
Daniela Hüttemann |
11.06.2025 15:02 Uhr |
Beim Bericht zur aktuellen politischen Lage kommentierte Overwiening auch den Ablauf der Bundeskanzlerwahl im Mai und zog Parallelen zur ABDA-Vorstandswahl vergangenen Dezember, bei der sie selbst überraschend als einzige Spitzenkandidatin für das ABDA-Präsidialamt nicht gewählt wurde. Anders als bei Friedrich Merz’ Kanzlerwahl gab die ABDA-Satzung nicht einfach einen zweiten Wahlgang her, was viele der Abstimmenden wohl überrascht habe.
Overwiening hätte sich gewünscht, dass in den Monaten vor der Wahl ein offener Diskurs stattgefunden hätte und sich gegebenenfalls andere Kandidatinnen oder Kandidaten hätten aufstellen lassen. Zudem bedauerte sie, dass »unser Berufsstand nicht die Kraft hatte, einen zweiten Wahlgang zu ermöglichen«. Es wäre juristisch aufwendig gewesen und es habe wohl Angst vor Anfechtung der Wahl gegeben. »Ich halte das für einen Fehler«, so Overwiening.
»Demokratie haben wir nicht einfach, das ist tägliche Arbeit und braucht wesentliche Säulen: Vernunft und Vertrauen«, appellierte Overwiening und warnte davor, Denkzettel verpassen zu wollen, ohne die Folgen abzuwägen. Damit sei die ABDA mitten im Bundestagswahlkampf beschädigt worden. »Inzwischen gibt es eine neue Spitze und es interessiert mich auch, was wir jetzt politisch erreichen können, denn unsere Erwartungen sind groß.«