Feinstaub erhöht Covid-19-Sterblichkeit |
Annette Rößler |
28.10.2020 13:00 Uhr |
Professor Dr. Jos Lelieveld vom MPI, der zweite Seniorautor der Arbeit, macht auf einen weiteren Mechanismus aufmerksam: Höchstwahrscheinlich verlängern Feinstaub-Partikel die Schwebedauer von Viren in der Luft, weil sich die Erreger daran anheften. Feinstaub begünstige daher vermutlich auch die Verbreitung von SARS-CoV-2 bei sogenannten Superspreading Events.
Die Autoren fassen zusammen: »Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Verringerung der Feinstaubbelastung einen substanziellen Vorteil darstellen würde, auch bei relativ niedrigen PM2,5-Ausgangswerten.«
Eine der Lehren aus der Pandemie sei, dass die Reduktion von menschengemachten Emissionen, die sowohl die Luft verschmutzten als auch für den Klimawandel verantwortlich seien, beschleunigt werden müsse. Eine Herdenimmunität der Bevölkerung gegen SARS-CoV-2 – sei es aufgrund einer Impfung oder durchgemachter Infektion – beende die Pandemie. »Aber gegen schlechte Luft und Klimawandel gibt es keine Impfung. Abhilfe schafft nur, die Emissionen zu reduzieren.«
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.