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Klinische Studie
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Fasten unterstützt Chemotherapie bei Brustkrebs

Die präklinische Forschung hat wiederholt einen positiven Effekt des Fastens auf Zellebene festgestellt. Dies wurde jetzt im Zuge einer ersten Studie bei Brustkrebspatientinnen bestätigt.
AutorKontaktChristopher Waxenegger
Datum 25.06.2020  11:26 Uhr

Krebsdiäten sind sehr gefragt, aber bislang unzureichend wissenschaftlich untersucht. Das gilt bislang auch für das Fasten. Es ist bekannt, dass Zellen bei Nährstoffmangel in der Lage sind, in eine Art Ruhezustand zu verfallen, in dem sie wenig anfällig für Zytostatika sind. Dieser natürliche Prozess der Autophagozytose kann bewusst durch Fasten oder sogenannte Fast-Mimicking-Diäten (FMD), also Fasten-imitierende Diäten, hervorgerufen werden. Tumorzellen jedoch verbleiben im Zustand einer extensiven Zellproliferation, wodurch sie angreifbar bleiben.

FMD ist eine Ernährungsform mit stark reduziertem Eiweiß- und Kaloriengehalt. Im Gegensatz zu einer strikten Wasserdiät wird bei einer FMD geringfügig Nahrung zugeführt. In einer kürzlich in »Nature Communications« publizierten Arbeit konnte gezeigt werden, dass unter FMD deutlich mehr Brustkrebspatientinnen auf ihre Chemotherapie ansprachen. Die Forscher um Stefanie de Groot vom Leiden University Medical Center in den Niederlanden versuchten erstmalig in einer multizentrischen, offenen, randomisierten Studie den Einfluss einer FMD bei HER2-negativen Brustkrebspatientinnen auf die Toxizität sowie die klinische Verbesserung nach einer Chemotherapie festzustellen. Dafür wurden insgesamt 129 Probandinnen in zwei Gruppen geteilt, wobei in der FMD-Gruppe aufgrund möglicher endokriner oder metabolischer Einflüsse auf die Gabe von Dexamethason verzichtet wurde. Die FMD-Gruppe begann die Diät drei Tage vor Beginn der neoadjuvanten Chemotherapie und führte sie während der Behandlung fort.

Es stellte sich heraus, dass in der FMD-Gruppe signifikant weniger Patienten ein unverändertes oder sogar progressives Tumorwachstum hatten als in der Kontrollgruppe (11,3 Prozent versus 26,9 Prozent), obwohl ein großer Anteil der Probandinnen über mehr als die Hälfte der Zyklen nicht Diät-compliant war. Interessanterweise war das komplette oder partielle Ansprechen umso stärker ausgeprägt, je mehr FMD-Zyklen absolviert wurden. Die Ergebnisse blieben unabhängig von Hormonrezeptorstatus, Schweregrad des Tumors, BMI Body-Mass-Index und Therapieregiment konsistent.

Die Autoren schlussfolgern, dass trotz fehlender Dexamethason-Gabe eine FMD die Wirkung einer Chemotherapie bei HER2-negativen Brustkrebspatientinnen verstärkt, ohne das Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen zu erhöhen. Die Ergebnisse müssen noch in unabhängigen, größeren Studien bestätigt werden, bevor eine FMD Krebspatienten bedenkenlos empfohlen werden kann.

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