Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Botox als Antidepressivum

Falten weg, Depression auch – so einfach ist es nicht

Lassen sich Depressionen mit dem Antifaltenmittel Botox einfach wegspritzen? Eine kürzlich veröffentlichte Metaanalyse legt dies nahe. Das Ergebnis ist jedoch umstritten, auch weil der Effekt unrealistisch groß war.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 14.07.2021  07:00 Uhr
Falten weg, Depression auch – so einfach ist es nicht

Ein Antifaltenmittel als Antidepressivum? Was bei Apothekern für Stirnrunzeln sorgt, soll gemäß der Facial-Feedback-Hypothese genau das verhindern. Sie besagt, dass bestimmte Bewegungen der Gesichtsmuskeln über einen Rückkopplungsmechanismus die erlebten Emotionen beeinflussen. Depressive Patienten durch Injektionen des Nervengifts Botulinumtoxin (Botox® und andere) in die Stirn daran zu hindern, ein besorgtes Gesicht zu machen, soll daher aus Sicht von Anhängern der Hypothese antidepressiv wirken.

Wie gut das funktioniert, wurde mittlerweile in mehreren Studien untersucht, darunter auch solche mit Placebokontrolle, also Injektion von Kochsalzlösung. Im März erschien im »Journal of Psychiatric Research« eine Metaanalyse, die fünf dieser Studien zusammenfasst. Die Autoren um Jara Schulze von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) berichten darin von einer deutlichen Besserung der depressiven Symptomatik. Die Botox-Injektionen wirkten dabei mehr als doppelt so stark wie zugelassene orale Antidepressiva. Trotz methodischer Schwächen der berücksichtigten Studien spreche dieses Ergebnis für die Wirksamkeit von Botulinumtoxin bei Depressionen und solle ihm den Weg zu einem Einsatz in der Psychiatrie ebnen, folgern die Autoren.

Doch haben gerade diese methodischen Schwächen bereits Kritiker auf den Plan gerufen, wie jetzt das Fachmagazin »Science« auf seiner Nachrichtenseite berichtet. So reagierte Nicholas Coles von der Stanford University, der selbst 2019 eine Metaanalyse zu dem Thema veröffentlicht hatte, mit einem Brief an den Herausgeber, in dem er mehrere Punkte der aktuellen Arbeit bemängelt. Coles und Kollegen hatten nämlich in ihrer Arbeit, die in »Emotion Review« erschien, bis auf eine erst kürzlich publizierte Untersuchung exakt dieselben Studien berücksichtigt wie die andere Gruppe – daraus aber genau gegenteilige Schlüsse gezogen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa