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Varizella-Zoster-Impfung

Fälle von Gürtelrose nach der Impfung untersucht

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat 80 Verdachtsfälle von Gürtelrose (Herpes Zoster) und auffälligen Hautreaktionen nach einer Shingrix-Impfung analysiert. Das Ergebnis: Die Impfung war offenbar nicht der Auslöser.
Theo Dingermann
12.04.2024  13:15 Uhr

Der Herpes-Zoster-Impfstoff Shingrix® ist seit Mai 2018 in Deutschland zugelassen und enthält neben dem gentechnisch hergestellten Glykoprotein E (gE) des Varizella-zoster-Virus (VZV) auch das Adjuvans AS01B. Jetzt hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Verdachtsfälle von Gürtelrose sowie von auffälligen Hautreaktionen aus dem Jahr 2020 genauer analysiert, die der Behörde in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Shingrix-Impfung gemeldet wurden. Die Ergebnisse der Studie wurden im Journal »Euro Surveillance« publiziert und sind auf den Seiten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zusammengefasst.

Die Fälle, die dem PEI zwischen dem 15. April bis 14. Oktober 2020 gemeldet worden waren, wurden bundesweit rekrutiert, sodass diese multizentrische Fallserie die deutsche Patientenpopulation mit Ausnahme der sehr alten Menschen (> 90 Jahre) gut repräsentiert.

Von 80 Patienten wurden Daten zu relevanten Vor- und Begleitmedikationen, zur Shingrix-Impfung und zum Hautbild erhoben. Zwei Dermatologen validierten unabhängig voneinander die rekrutierten Verdachtsfälle anhand der Falldokumentation, des Fotomaterials und der virologischen Befunde, die das deutsche Konsiliarlabor für Herpes Simplex Virus (HSV) und Varicella Zoster Virus am Universitätsklinikum Freiburg mittels PCR und Genotypisierung geliefert hatte. Ein dritter Dermatologe validierte zusätzlich die Fälle, in denen die Einschätzungen seiner beiden Kollegen voneinander abwichen.

Von den 80 Patienten waren 27 VZV-positiv (37,5 Prozent). In all diesen Fällen wurde der Wildtyp-Stamm nachgewiesen. Die ersten Symptome waren bei den Betroffenen in den ersten Wochen nach der ersten Impfdosis oder unmittelbar nach der zweiten Dosis aufgetreten, also noch bevor sich ein hinreichender Impfschutz aufgebaut hatte.

Bei sieben der 53 VZV-negativen Proben wurden HSV-Infektionen nachgewiesen (zweimal HSV-1 und fünfmal HSV-2). Acht Proben wurden wegen Qualitätsmängeln von der Analyse ausgeschlossen. Die häufigsten übereinstimmenden Differenzialdiagnosen der Dermatologen waren neben den erwähntnen HSV-Infektionen Exantheme, Ekzeme und Follikulitis.

Die Studie zeige, wie schwierig es ist, eine Gürtelrose ohne einen PCR-Test auf VZV von anderen Hautsymptomen zu unterscheiden, so die Autoren. Die Hautsymptome traten in der Regel bei Patienten ohne vollständigen Impfschutz auf. Mit Blick auf die bestätigten Gürtelrose-Fälle belegen die Ergebnisse der Beobachtungsstudie keinen ursächlichen, sondern nur einen zeitlichen Zusammenhang mit der Shingrix-Impfung. Daher sieht die Behörde auch keine Veranlassung, Maßnahmen anzuordnen, um das Risiko von Impfreaktionen nach Verabreichung von Shingrix zu minimieren.

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