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EU will Gentechnik-Regeln für Lebensmittel lockern

Gentechnisch veränderte Lebensmittel – bei diesem Gedanken ist vielen Menschen in Deutschland unwohl. Nun hat die EU-Kommission vorgeschlagen, Regeln dazu zu lockern. Wie ist die Faktenlage?
dpa
10.07.2023  09:00 Uhr
Welche Vorteile kann die neue Gentechnik bieten?

Welche Vorteile kann die neue Gentechnik bieten?

Viele Forscher sehen enormes Potenzial: So besteht die Hoffnung, etwa eine Weizensorte zu entwickeln, die gegen die Pilzkrankheit Mehltau resistent ist. Aber auch stressresistente Maispflanzen oder Allergen-freie Erdnüsse sind denkbar. Befürworter erhoffen sich auch positive Effekte durch besonders widerstandsfähige Pflanzen mit Blick auf Hunger und Klimakrise.

Derzeit seien weltweit mehr als hundert potenziell marktfähige Ansätze bekannt, bei denen Pflanzen mit der Genschere verändert worden seien, so die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Diese Pflanzen böten Vorteile für eine pestizidarme und ressourcenschonende Landwirtschaft. Als Beispiele genannt werden etwa Sojabohnen mit gesünderen Fettsäuren, länger lagerfähige Kartoffeln sowie pilzresistente Sorten von Wein und Kakao.

Die UN-Landwirtschaftsorganisation FAO schreibt in einem aktuellen Bericht, dass Gentechnik effizientere und präzisere Verbesserungen ermögliche als viele frühere Züchtungsmethoden. Mehrere Europaabgeordnete der Union bezeichneten die Vorschläge als Möglichkeit, die Pflanzenzüchtung zu revolutionieren.

Welche Gefahren bestehen?

Der Grünen-Europaabgeordnete Martin Häusling warnt davor, dass es in anderen Teilen der Welt durch gentechnisch veränderte Pflanzen zu einem größeren Pestizideinsatz gekommen ist. Matin Qaim von der Uni Bonn sieht das differenzierter, da es mit Blick auf den Einsatz von Mitteln gegen Insekten durchaus Reduktionen gebe. Die Steigerung des Einsatzes von Pestiziden gegen Unkräuter sei darauf zurückzuführen, dass Pflanzen eine Resistenz gegen Unkrautvernichter erhalten hätten. Der Professor für Agrarökonomie betont: «Nicht alle Merkmale senken den Pestizideinsatz.» Aber welche Merkmale wie eingesetzt Nachhaltigkeit fördern könnten, sei eine wichtige Frage, die weiter untersucht werden müsse. «Dabei hilft aber die Tabuisierung der Gentechnik nicht weiter.»

Bekommen Großkonzerne zu viel Macht über die Lebensmittelproduktion? Auch hier gehen die Meinungen auseinander. SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch betonte, es drohten Patente auf Pflanzen und deren Konzentration in den Händen weniger Großunternehmen. Das würde Landwirte in die Abhängigkeit einiger Großkonzerne treiben.

Vonseiten der Kommission heißt es, man sei sich bewusst, dass ein ausgewogener Rahmen geschaffen werden müsse, der Landwirten und Züchtern den Zugang zu patentierten Verfahren und Materialien erleichtere. Es brauche Saatgutvielfalt zu erschwinglichen Preisen. 2026 soll ein Bericht vorgestellt werden, der sich unter anderem mit diesen Sorgen beschäftigt.

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