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Lieferengpässe

EU-weite Lösung für Medikamentenmangel gefordert

Der griechische Gesundheitsminister Thanos Plevris hat die Europäische Kommission dazu aufgefordert, beim Thema Arzneimittelknappheit einzugreifen und fordert eine einheitliche EU-weite Herangehensweise. Auch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat für Anfang 2023 eine große EU-Arzneimittelstrategie angekündigt.
Melanie Höhn
04.01.2023  17:00 Uhr

Laut einer Mitteilung des griechischen Gesundheitsministeriums wandte sich Plevris gestern in einem Brief an die Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides und forderte »eine zentrale Politik auf der Ebene der Europäischen Union für das Problem der Arzneimittelknappheit«. Die Mitgliedstaaten würden versuchen, »dieses Problem durch interne Verfahren zu lösen, aber es ist dennoch unerlässlich, dass es auf Ebene der gesamten EU zentralisierte Strategien gibt, um mit dem Problem umzugehen«, so Plevris. 

Das griechische Gesundheitsministerium kündigte bereits eine Reihe von Maßnahmen an, um den Lieferengpässen entgegenzuwirken. Dazu gehört eine Erhöhung der Preise für sehr billige Arzneimittel, damit sie auf dem griechischen Markt – und nicht auf dem internationalen Markt – beworben werden.

Weniger Export und Erhöhung der Produktion

Da Griechenland selbst Arzneimittel herstelle, treffe der Medikamentenmangel das Land weniger hart als andere EU-Staaten, erklärte Plevris. Jedoch gebe es auch in privaten Apotheken leere Lager, lediglich staatliche Klinikapotheken und Krankenhäuser hätten keinen Mangel zu verzeichnen.

Am Montag traf sich Plevris mit Großhändlern, Apotheken und der griechischen Agentur für Arzneimittel, um das Thema Arzneimittelengpässe zu besprechen. Dabei wurde sich darauf geeinigt, knappe Arzneimittel weniger zu exportieren und die Generikaproduktion zu erhöhen. Auch Importe sollen mögliche Lücken in der Vorratshaltung schließen. Besonderer Wert wurde auf die Verfügbarkeit von fiebersenkenden Arzneimitteln für Kinder gelegt. 

Müller kündigt EU-Arzneimittelstrategie für Anfang 2023 an 

Auch Deutschland hat sich bereits mit einer EU-weiten Strategie zur Bekämpfung von Lieferengpässen beschäftigt. Laut Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) gebe es auf europäischer Ebene Veränderungsbedarf beim Vergaberecht. Dies sei eine größere und längerfristig wirkende zusätzliche Gesetzgebung, an der das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) arbeite. 

Thomas Müller, der im BMG die Abteilung Arzneimittel, Medizinprodukte und Biotechnologie leitet, hatte schon im November die große EU-Arzneimittelstrategie angekündigt, die voraussichtlich Anfang 2023 feststehen werde. Laut Müller wolle die EU-Kommission die Sicherheit bei der Versorgung mit Arzneimitteln wie beispielsweise Paracetamol und Tamoxifen erhöhen. Die Richtung ist klar: Die Produktion soll wieder stärker nach Europa verlagert werden. Doch dazu sind Anreize für die Industrie nötig – vor allem für die Generika-Hersteller. Bei diesem Gesetzesvorhaben soll das BMWK das Thema Vergaberecht sowie Innovationszuschüsse verantworten. Das BMG will sich um alles, was Beschaffungsverfahren, Fest- und Rabattverträge betrifft, kümmern. Ziel sei es, Deutschland attraktiver für den Bereich der Generika zu machen, indem man die Fest- und Rabattverträge mit entsprechenden Anreizen verknüpfe.

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