»EU als Global Player in Biotechnologie« |
Alexandra Amanatidou |
05.06.2025 16:00 Uhr |
»Die EU muss sich als Biotechnologie-Powerhouse, als Global Player, durchsetzen«, sagte der liberale Olivier Chastel beim Gesundheitsausschuss der EU. / © imago images / Belga
Bei dem Treffen der Mitglieder von SANT wurde neben dem großen Thema EU-Pharmapaket hitzig und emotional über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sowie über die Veränderungen in den Beziehungen zu Großbritannien diskutiert. Auch das Thema Medizintourismus wurde angesprochen.
Im Bereich der Biotechnologie wurde viel Wert auf die Wettbewerbsfähigkeit der EU gelegt. Zudem wurden ethische Themen behandelt. Im Zusammenhang mit COPD wurde vor Tabakwerbung, insbesondere bei Jugendlichen, gewarnt.
Doch ein Thema war für alle Bereichen gleich wichtig: die Finanzierung.
»Es wird eine Revolution in der Medizinproduktion geben«, sagte die spanische EU-Abgeordnete Margarita de la Pisa Carrión von der rechtspopulistischen Fraktion Patrioten für Europa. Die Apothekerin kommentierte gestern im Gesundheitsausschuss den EU-Entwurf zur Zukunft des Biotechnologie- und Bioproduktionssektors. Mit dem Entwurf will die EU ihre Position in der Biotechnologie stärken und für klinische Studien und hochqualifiziertes Personal attraktiver werden.
»Biotechnologie braucht Talente. Die EU muss in eine kohärente Strategie für den gesamten Sektor investieren«, sagte der Belgier Olivier Chastel von der liberalen Fraktion Renew Europe - zu Deutsch: Europa erneuern. »Die EU muss sich als Biotechnologie-Powerhouse, als Global Player, durchsetzen. Wir müssen wettbewerbsfähig sein, damit unsere Start-ups nicht abwandern.«
Wichtig sei auch, dass sich alle Mitgliedstaaten beteiligen und alle Menschen Zugang zu innovativen Therapien ermöglicht wird, sagte der italienische Chirurg Ignazio Roberto Marino von der Fraktion Die Grünen/ Freie Europäische Allianz. Er forderte zudem eine Zusammenarbeit, um »eine vollständige Transparenz der klinischen Studien zu gewährleisten«.
»Wir brauchen Kreativität und Unterstützung in allen Bereichen der Entwicklung. Wir müssen sicherstellen, dass es Garantien für geistiges Eigentum gibt«, mahnte die Apothekerin de la Pisa Carrión. Sie mahnte auch die ethischen Herausforderungen in dem Bereich an.