»EU als Global Player in Biotechnologie« |
Alexandra Amanatidou |
05.06.2025 16:00 Uhr |
Die Zusammenarbeit in den Bereichen öffentliche Gesundheit und Pharmazeutika sei eine wichtige Herausforderung, die sich nach dem Brexit ergeben habe, sagte die Dänin Stine Bosse von der Fraktion Renew Europe. Sie mahnte, dass kleine Mitgliedstaaten wie Malta oder Zypern durch den Brexit in ihrer Versorgung mit Arzneimitteln gefährdet seien. Grenzüberschreitende Gesundheitsrichtlinie.
Der griechische EU-Abgeordnete Nikos Papandreou von den Sozialdemokraten plädierte für ein gegenseitiges Abkommen für medizinische Dienstleistungen und Diagnostik, mahnte aber auch, auf die Patientendaten zu achten. Der Österreicher Gerald Hauser der Rechtspopulisten Patrioten für Europa wiederum forderte, den illegalen Handel mit Arzneimitteln und den Medizintourismus zu bekämpfen.
Karoly Illy, Direktor der Nichtregierungsorganisation Lung Foundation Netherlands und ehemaliger Kinderarzt, stellte zusammen mit Didier Cataldo, Forscher und Dozent an der Universität Lüttich in Belgien, die neuesten Entwicklungen im Bereich der chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) vor.
Illy zufolge ist COPD die vierthäufigste Todesursache in der EU und die Zahl der Erkrankten wird in den nächsten Jahren 49 Millionen Menschen erreichen. »Wir fordern die EU auf, in Früherkennungsinstrumente zu investieren. Gesundheitsprogramme müssen in den EU-Ländern umgesetzt werden«, so der Kinderarzt. Cataldo forderte zudem, die Finanzierung für chronische Atemwegserkrankungen sicherzustellen.
Cataldo und Illy forderten eine bessere Regulierung, um bis 2040 eine rauchfreie Generation in Europa zu erreichen. »Rauchen ist nicht normal, und die Regulierungsbehörden können dafür sorgen, dass es in der Gesellschaft nicht mehr üblich ist«, so Cataldo. »Verbieten Sie das Rauchen an öffentlichen Orten, zum Beispiel am Strand, in Parks und anderen öffentlichen Bereichen. Machen Sie das Rauchen nicht normal«. Denn die Tabakindustrie ziele auf Kinder und Teenager ab, so Illy. Es brauche eine dringende Einschränkung der EU-Tabakgesetzgebung sowie ein Verbot von Aromen in Tabakprodukten.
Auch andere Faktoren, wie etwa Alterung, Genetik und Luftverschmutzung spielten eine Rolle bei der Steigerung der Zahlen, so der Kinderarzt. Illy fügte hinzu, dass die Holzverbrennung das Leben vieler Menschen in der EU beeinträchtige.