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Minister Philippi

»Es sollte Regeln für eine auskömmliche Apotheken-Vergütung geben«

Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi (SPD) ist bewusst, dass die flächendeckende Versorgung weiter ausdünnt und immer mehr Apotheken nicht zuletzt durch das BGH-Urteil zu Skonti betriebswirtschaftlich an ihre Grenzen stoßen. Konkrete Versprechungen machte er beim Niedersächsischen Apothekertag allerdings nicht.
Daniela Hüttemann
13.04.2024  12:32 Uhr
»Wir brauchen ein Apotheken-Stärkungs-Gesetz, das seinen Namen auch verdient«

»Wir brauchen ein Apotheken-Stärkungs-Gesetz, das seinen Namen auch verdient«

Zuvor hatte Berend Groeneveld, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Niedersachsen, erneut einen eindrücklichen Hilferuf an die Gesundheitsminister und die Politik allgemein abgesetzt. Angelehnt an den Song »Wünsch dir was« der Punk-Bank »Die Toten Hosen« hofft er, dass eine Zeit kommen, »in der das wünschen wieder hilft« und sich »die Welt noch einmal ändern wird und jeder kriegt was er verdient«. Das Lied passe sehr gut zur Situation der Apotheken und ihrer Mitarbeiter, denn es sei wichtig, eine Perspektive zu haben. Es werde aber immer schwieriger.

»Wir brauchen keinen Missmut und keine Ich-Bezogenheit in der Politik, sondern wieder mehr soziales Denken und Handeln«, so Groeneveld. »Respekt, Anstand und Moral, nichts weniger fordere ich ein.« Konkret: »Wir brauchen ein Apotheken-Stärkungs-Gesetz, das den Namen auch wirklich verdient.« Das Eckpunktepapier zur Apothekenstrukturreform Lauterbachs erfülle dies eindeutig nicht, und zwar in keinem einzigen seiner Punkte.

LAV fordert Soforthilfe für jede Apotheke

»Wir brauchen definitiv mehr Geld im System«, betonte Groeneveld. Nach elf Jahren Honorarstillstand brauche es dringend eine Erhöhung des Fixums auf 12 Euro pro abgegebener Arzneimittelpackung sowie Dynamisierung des Honorars – und dazu eine stabile Einmalhilfe für jede Apotheke. 

Die gestern bekannt gewordenen Urteilsgründe des Bundesgerichtshofs zu Skonti könnten die Apotheken in voller Konsequenz 50 Prozent ihres Unternehmensgewinns kosten. »Hier muss die Bundesregierung jetzt schnell und konsequent handeln, wenn sie das System aufrechterhalten will, sonst haben wir schnell irreparable Schäden.«

Wenn Apotheker in den Punk-Modus übergehen

»Wir werden dafür kämpfen, für unsere Kunden und unsere Existenz«, versprach der Verbandsvorsitzende. Es habe etwas zu heißen, dass ein Berufsstand, der sich sehr seriös präsentiert, fünfmal letztes Jahr protestiert hatte. »Jetzt muss der Politik klar sein, wie ernst es ist. Wir haben zwar keine Trecker und blockieren nicht das Brandenburger Tor. Aber wir haben bundesweit mehr als drei Millionen Kundenkontakte am Tag.« 

Die Apotheken könnten sich gezwungen sehen, diese nun auch politisch zu nutzen, wenn sie anders kein Gehör finden. Allerdings warnte Groeneveld auch davor, nun in einen »Punk-Modus« überzugehen und aus einer politikkritischen Haltung heraus die Unzufriedenheit bei den nächsten Wahlen nicht in die falsche Richtung zu kanalisieren.

Er schätze den respektvollen Umgang mit der Landespolitik auf Augenhöhe und die vielen Gespräche allein mit Minister Philippi. Ein solches Miteinander wünscht er sich auch auf Bundesebene.

Auch Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, sagte: »Die Herausforderungen sind gewaltig. Die Reform bedroht unsere Arbeit, unsere Aufgabe einer flächendeckenden pharmazeutischen Versorgung.«

Auch sie betonte den wertschätzenden Umgang mit der Politik auf niedersächsischer Ebene. Sie bedankte sich bei Philippi für sein »Vertrauen in unsere Kompetenz«. »Das ist eine große Motivation und stärkt unser Vertrauen in die Zukunft.«

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