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TGL Nordrhein 

»Es muss mehr Geld ins System«

Dieses Jahr wurde auf der Jahreshauptversammlung der TGL Nordrhein am 25. Oktober in Düsseldorf über die weiterhin schwierige Lage der Apotheken diskutiert. Die anstehenden Adexa-Tarifvertragsforderungen und die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach (SPD) angedachte »Apotheke light« beunruhigen viele Apotheker.
AutorKontaktKerstin Pohl
Datum 26.10.2023  16:30 Uhr

Problemlösungen nicht in Sicht

Diese Forderung stellte auch Sebastian Schwintek, Geschäftsführer der Treuhand Hannover. In seinem Vortrag »Branchenlage Apotheke 2023 – wie lange können Apotheken ihre Mitarbeiter noch bezahlen?«, zeigte er die schwierige Situation der Apotheken vor Ort auf.

Im Halbjahresvergleich 2023 zu 2022 zeigte er, dass die Umsätze der Apotheken im GKV-Umsatz (+ 4,7 Prozent), HV-Umsatz (+ 2,6 Prozent) und Rohertrag (+ 0,2 Prozent) zwar zunahmen, jedoch die Kosten stiegen (+ 2,4 Prozent) und der Betriebserlös vor Steuern sogar rückläufig war (- 9,1 Prozent). Auch der Rohgewinn der Apotheken in Nordrhein-Westfalen sank auf 22,2 Prozent. Zum Vergleich: 2021 waren es noch 24,5 Prozent und 22,9 Prozent im Jahr 2022. Generell nimmt der Anteil des Rohgewinns am Umsatz immer stärker ab. Rund 10 Prozent der Apotheken in NRW zeigen defizitäre Betriebsergebnisse.

Trotz des Marktwachstums hätten ein Drittel der Apotheken in NRW mit einem Umsatzminus zu kämpfen, und die Mehrzahl der Apotheken liegt in der Umsatzentwicklung unter dem Durchschnitt, sagte Schwintek.

Ein Kipppunkt sei erreicht, so der Referent. Die wesentlichen Treiber dafür seien die Personalknappheit, Lieferengpässe, die unterlassene Anpassung der Rx-Vergütung, die von der Regierung ignoriert werde, sowie der erhöhte Zwangsabschlag. Dieser wirke wie ein Brandbeschleuniger insbesondere für gefährdete Apotheken. Und hinzu komme noch die Inflation, die sich dann bei der Teuerung des Wareneinsatzes und der Erhöhung der Betriebskosten bemerkbar mache.

Neben diesen Problemen kämen jetzt noch die Forderungen der Adexa, so Schwintek. Können diese Forderungen denn überhaupt umgesetzt werden? Die Inflationsprognose liegt bei 2,6 bis 3 Prozent, die Gehaltsentwicklung liegt branchenübergreifend bei 4,1 bis 4,7 Prozent. Die Personalkosten in den Apotheken stiegen seit 2020  um insgesamt 78.000 Euro pro Jahr. Sie machten 2022 einen Anteil von 46,6 Prozent vom Rohgewinn aus, 2023 bereits einen Anteil von 49,7 Prozent.

Je nach Größe und Umsatz der Apotheke wirkt sich dies laut Schwintek unterschiedlich aus. Bei kleinen Apotheken (1,75 Millionen Nettoumsatz) würde eine Tarifsteigerung wie von Adexa gefordert ein Kostenvolumen von 23.100 Euro auslösen, bei mittleren Apotheken (2,9 Millionen Nettoumsatz) von 35.500 und bei großen Apotheken (5,2 Millionen Nettoumstz) von 57.700 Euro. Ein Drittel der Apotheken seien Filialapotheken. Diese seien besonders betroffen, auch wenn der geringere Ertrag durch die Hauptapotheke abgepuffert werden könne.

Diese Zahlen zeigten, dass der Spielraum für Apotheken nur sehr klein sei, führte Schwintek weiter aus. Zudem sei ab 2024 mit weiter steigenden Mindestlöhnen für gering qualifizierte Berufsgruppen wie Boten, Fahrer und Raumpfleger zu rechnen. Durch die Personalknappheit und den Wettkampf um gutes Personal seien übertarifliche Zulagen zu erwarten, so Schwintek. Da das Betriebsergebnis 2023 schon im zweistelligen Prozentsatz abfällt, sei außerdem davon auszugehen, dass der Rohgewinn erwartbar sinken werde.

Die ABDA prognostiziert zudem bis zu 600 Apothekenschließungen 2024. Deshalb fordert auch Schwintek: »Es muss mehr Geld ins System. Allein durch die Steigerung des Umsatzes werden wir das nicht stemmen können.«

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