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Gute Nachricht zum Weltfrühgeborenentag

Es kommen weniger Babys zu früh zur Welt

Zwar ist hinsichtlich endgültiger Erkenntnisse noch Geduld gefragt. Doch deuten erste Zahlen darauf hin, dass im laufenden Jahr 2020 weniger Kinder als im Vorjahr zu früh auf die Welt gekommen sind.
Christiane Berg
16.11.2020  17:30 Uhr

Der Anteil frühgeborener Kinder lag in der Zeit von Januar bis September 2020 gemäß Erkenntnissen der Techniker Krankenkasse (TK) bei 4,7 Prozent – ein Viertel weniger als im Vorjahreszeitraum, denn da lag die Rate bei 6,3 Prozent. In einer aktuellen Mitteilung zum »Tag des Frühgeborenen« am 17. November spricht der TK-Vorstandsvorsitzender Jens Baas von einer guten Nachricht. Der Aktionstag soll für Probleme, Schwierigkeiten und Gefahren bei der Entwicklung von Frühgeburten sensibilisieren.

Es müsse nun darum gehen, die Zusammenhänge zu verstehen. Dabei könnte auch die Corona-Pandemie eine Rolle gespielt haben. »Je genauer wir wissen, wie Frühgeburten vermieden werden können, desto besser lassen sich Versorgungsangebote zur Prävention entwickeln«, so Baas. Von Bedeutung werde auch sein zu sehen, ob sich bei der Auswertung des gesamten Jahres 2020 zeitliche Bezüge zwischen der Corona-Pandemie und Frühgeburten ergeben.

Der kindliche Gesundheitszustand hängt vom Entbindungsmodus und dem Geburtsgewicht ab. Zudem spielt die Gesundheit der Mutter eine wichtige Rolle. Einige Risikofaktoren für zu frühe Geburten wie mütterliche Infektionen, Bluthochdruck und Depressionen sind mittlerweile bekannt.

Die TK, so Baas, habe mit ihrem Geburtenreport bereits 2017 signifikante Kausalitäten unter anderem auch zwischen mütterlichen Vorerkrankungen und Kaiserschnittgeburten aufzeigen können, die ein erhöhtes Krankheitsrisiko für das Kind zum Beispiel in Form von Infektionen insbesondere der Atemorgane bedeuten. Es ist sei wichtig, jeden weiteren Hinweisen in Folgeuntersuchungen nachzugehen und daraus Empfehlungen für die Verbesserung der Versorgung bei (Früh)Geburten ableiten zu können. Als frühgeboren gelten Kinder, die vor der 37. Schwangerschaftswoche entsprechend dem errechneten Geburtstermin zur Welt kommen.

Lebenslange Nachteile durch zu frühe Geburt

Frühchen haben nicht nur in den ersten Lebenswochen und -monaten mehr Gesundheitsprobleme als reif geborene Kinder. Verglichen mit Babys, die mit einem normalen Geburtsgewicht und rund um den errechneten Termin auf die Welt gekommen sind, haben sie laut TK-Kindergesundheitsreport auch in den Folgejahren ein deutlich höheres Krankheitsrisiko zum Beispiel für leichte und mittlere Entwicklungsstörungen (plus 44 Prozent). Auch Sehbeeinträchtigungen treten verstärkt auf (plus 33 Prozent).

Eine aktuelle Sonderauswertung zum Kindergesundheitsreport untermauert diesen Befund: Mit acht Jahren leiden früh geborene Kinder häufiger als reif geborene Kinder unter Weitsichtigkeit (plus 49 Prozent), Hornhautverkrümmung (plus 49 Prozent) und allgemeiner Sehschwäche (plus 71 Prozent). Und das unabhängig davon, ob sie bereits als Neugeborene Probleme mit den Augen hatten.

Jedes zehnte Kind ist ein Frühchen

Frühgeborene gelten als die größte Kinderpatientengruppe Deutschlands. Deutschlandweit werden jährlich circa 65.000 Kinder zu früh geboren. Demnach ist eines von zehn Neugeborenen ein Frühchen. Dennoch werden Schwierigkeiten und Risiken für die weitere Entwicklung dieser Kinder nicht in entsprechendem Maß wahrgenommen, unterstreicht der Bundesverband »Das frühgeborene Kind«.

In manchen Fällen ergäben sich gesundheitliche Probleme über Jahre hinaus. Daher sei es ein großes Anliegen der Elternvertreter in ganz Europa, Afrika, Amerika und Australien, regelmäßig jedes Jahr auf die Belange von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam zu machen.

Der 17. November, so der Bundesverband, wurde auf dem von der European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) initiierten ersten Europäischen Elterngruppentreffen 2008 in Rom als Termin gewählt, da dieser Tag für einen der EFCNI-Stiftungsgründer eine besondere Bedeutung besitzt. Nach dem Verlust von Drillingsfrühchen im Dezember 2006 sei er am 17. November 2008 Vater einer gesund geborenen Tochter geworden. Dem „Preemie Day“ solle auch allen anderen betroffenen Eltern Mut und Hoffnung geben.

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