Erster Test für Endverbraucher in den USA |
Daniela Hüttemann |
02.11.2018 13:18 Uhr |
Es handelt sich um den »23andme Personal Genome Service Pharmacogenetic Reports Test« der kalifornischen Firma 23andme. Das Startup vermarktet bislang zwei genetische Tests direkt an Endverbraucher: ein Baustein beleuchtet die genetische Herkunft, die umfangreichere Version enthält auch Angaben zu Erbkrankheiten, Intoleranzen und dem BRCA-Status. Die Stammbaum-Analyse kostet derzeit 99 US-Dollar, das Komplett-Paket 199 US-Dollar. Der Anwender kann das entsprechende Kit bei großen Anbietern wie der Supermarktkette Walgreen's oder den CVS-Apotheken kaufen. Anschließend schickt er eine Speichelprobe an 23andme.
Der neue Test soll nun 33 Varianten von mehreren Genen analysieren, die für die Metabolisierung von rund 50 häufig verordneten Arzneistoffen wichtig sind. Zum Beispiel sollen die Anwender erfahren, ob sie sogenannte Fast oder Slow Metabolizer von Clopidogrel sind.
Mit dem Test lasse sich jedoch nicht herausfinden, ob ein Medikament für den Patienten geeignet ist, betont die US-Zulassungsbehörde. Er biete keinen medizinischen Rat oder Diagnose-Möglichkeiten. Auch die genaue Reaktion auf ein Medikament lasse sich nicht vorhersagen. Die Anwender sollten nicht auf eigene Faust Behandlungsentscheidungen treffen. Die Testergebnisse sollten mit einem Heilberufler besprochen und gegebenenfalls durch klinisch pharmakogenetische Testung bestätigt werden. Heilberufler dürfen sich auf diesen Test nicht verlassen. Die Tests müssen einen Hinweis enthalten, dass Anwender aufgrund der Ergebnisse ihre Medikation nicht eigenmächtig ändern oder absetzen sollen.
Wann der Test auf den Markt kommen wird, welche Gene genau getestet werden und zu welchem Preis, teilte Hersteller 23andme noch nicht mit.
Abbildung: 23andme