Erster Chikungunya-Impfstoff verfügbar |
| Christina Hohmann-Jeddi |
| 01.04.2025 14:00 Uhr |
Die Sicherheit von Ixchiq wurde anhand von Daten aus drei klinischen Studien geprüft, in denen 3610 Erwachsene in den USA eine Dosis des Impfstoffs erhielten und für sechs Monate nachbeobachtet wurden. Es traten einige klassische Impfreaktionen auf: Die häufigsten Reaktionen an der Injektionsstelle waren Druckempfindlichkeit (10,8 Prozent) und Schmerzen (6,1 Prozent). Die häufigsten systemischen Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen (32 Prozent), Müdigkeit (29,4 Prozent), Myalgie (23,7 Prozent), Arthralgie (16,6 Prozent), Fieber (13,8 Prozent) und Übelkeit (11,4 Prozent).
Der Impfstoff kann auch schwere oder langanhaltende Chikungunya-ähnliche Nebenwirkungen verursachen: Nebenwirkungskombinationen, die als Chikungunya-ähnliche Nebenwirkungen gelten, wurden bei 12,1 Prozent der Teilnehmer berichtet. Die häufigsten Kombinationen waren Fieber mit Kopfschmerzen, Erschöpfung, Myalgie oder Arthralgie, alle anderen Symptome wurden in weniger als 10 Prozent der Chikungunya-ähnlichen Nebenwirkungen berichtet. 1,8 Prozent der Teilnehmer berichteten über mindestens ein schweres Symptom, am häufigsten Fieber oder Arthralgie. Die Beschwerden klangen meist innerhalb von vier Tagen ab. Vier von 1000 Teilnehmern entwickelten länger anhaltende Symptome (≥30 Tage).
Häufig wurden in den Studien auch Lymphadenopathien (Lymphknotenschwellungen) nach Impfung registriert. Zum Teil zeigten sich auch Änderungen im Blutbild und bei den Leberwerten: Am häufigsten wurden Neutropenie, Leukopenie und Lymphopenie sowie erhöhte Alanin-Aminotransferase- und erhöhte Aspartat-Aminotransferase-Werte gemeldet.
Die gleichzeitige Verabreichung von Ixchiq mit anderen Impfstoffen wird nicht empfohlen, da bislang keine Daten über die Sicherheit und Immunogenität hierzu vorliegen.
Auch zur Anwendung in der Schwangerschaft liegen bisher nur begrenzt Daten vor. Es sei unklar, ob das Impfvirus im Mutterleib auf das Ungeborene übergehen und fetale oder neonatale Nebenwirkungen verursachen kann, heißt es in der Fachinformation. In der Schwangerschaft sollte daher das Risiko einer vertikalen Übertragung des Wildtyp-Virus gegen die eventuellen Impfreaktionen abgewogen werden. Infizierte Schwangere können das Wildtyp-CHIKV bei der Geburt auf das Kind übertragen, was bei Neugeborenen zu einer potenziell tödlichen Erkrankung führen kann.
Im März wurde ein zweiter Impfstoff gegen CHIKV zugelassen: Der Totimpfstoff Vimkunya® von Bavarian Nordic kann bei Kindern ab zwölf Jahren eingesetzt werden. Er ist noch nicht verfügbar.