Erster Bluttest zur Alzheimer-Diagnose zugelassen |
Christina Hohmann-Jeddi |
21.05.2025 09:00 Uhr |
In der EU ist bislang weder dieser noch ein anderer Bluttest zur Alzheimer-Diagnose zugelassen worden. Doch in spezialisierten Gedächtnisambulanzen und Forschungseinrichtungen kommen bereits verschiedene Verfahren zum Einsatz. Am weitesten verbreitet ist der PrecivityAD-Test des US-Unternehmens C₂N Diagnostics. Er misst mithilfe von Massenspektrometrie das Verhältnis der β-Amyloid-Peptide Aβ42 zu Aβ40 im Blut und kombiniert es mit genetischen Informationen zum ApoE-Status, einem Risikofaktor für Morbus Alzheimer. In mehreren europäischen Ländern ist der Test über Partnerlabore als sogenannte Labordienstleistung erhältlich, jedoch nicht als offiziell zugelassenes In-vitro-Diagnostikum.
Auch Tests auf Basis der Simoa-Technologie (Single Molecule Array), wie sie vom US-Hersteller Quanterix angeboten werden, spielen in der Forschung eine wichtige Rolle. Sie erfassen unter anderem phosphoryliertes Tau (pTau181 oder pTau217), Aβ sowie Neurofilament-Leichtketten (NfL). Diese Marker werden mit hoher Sensitivität in einem speziellen Immunoassay nachgewiesen und liefern wertvolle Informationen zur Pathologie bei kognitiven Beeinträchtigungen. Eine EU-Zulassung liegt jedoch auch hier nicht vor.
Ebenfalls pTau217 messen mehrere Tests des US-Unternehmens ALZpath, die derzeit klinisch erprobt werden und zum Teil ebenfalls den Status »Breakthrough Device« erhalten haben. Und auch in Schweden wird an einem pTau-basierten Test gearbeitet. Erste Ergebnisse zu diesem Verfahren stellte vor Kurzem ein Team aus Göteborg vor. In absehbarer Zeit könnte der eine oder andere Test auch in Europa eine Zulassung erhalten.