Erster Affenpocken-Nachweis in Deutschland |
Endemisch ist der Erreger der Affenpocken in West- und Zentralafrika. Infektionen wurden 2022 hier bislang in vier Ländern nachgewiesen. In Nigeria, Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik und der Demokratische Republik Kongo seien Menschen betroffen gewesen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation Afrika am Donnerstag. Vom 1. Januar bis 1. Mai 2022 habe es allein in der Demokratischen Republik Kongo 1238 Verdachtsfälle gegeben, 57 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Affenpockenvirus. In Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas, gab es demnach vom 1. Januar bis 30. April 46 Verdachtsfälle, bei 15 Menschen konnte das Virus nachgewiesen werden, Todesfälle gab es keine.
Das westafrikanische Kamerun hatte vom 15. Dezember 2021 bis 22. Februar 2022 laut Weltgesundheitsorganisation 25 Verdachtsfälle. In drei Fällen konnte eine Infektion mit dem Affenpockenvirus nachgewiesen werden, zwei Menschen starben nach einer Infektion. In der Zentralafrikanischen Republik habe es vom 21. Februar bis 10. April sechs bestätigte Fälle gegeben, zwei Menschen starben nach einer Infektion.
Während der Coronapandemie habe man mehrere Ausbrüche von Affenpocken-Infektionen beobachtet, sagte Ahmed Ogwell, der amtierende Leiter der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC). Sie hätten jedoch während der Pandemie kaum für Aufsehen gesorgt und seien zudem unter Kontrolle. Besorgniserregend sei nun aber die Frage, wie sich die Krankheit von diesen entlegenen Regionen verbreiten konnte. Die afrikanische Gesundheitsorganisation stehe in Kontakt mit ihren europäischen Partnern und habe Unterstützung angeboten.