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Moderna

Erste Phase-III-Daten zu mRNA-Grippeimpfstoff

Das US-Unternehmen Moderna stellt vorläufige Ergebnisse einer Phase-III-Studie zu einem mRNA-basierten Grippeimpfstoff-Kandidaten vor. Demnach war der Kandidat mRNA-1010 in Hinsicht auf die Immunantworten gegen einen Teil der Virusstämme einem herkömmlichen Influenzaimpfstoff überlegen, gegen einen Teil aber unterlegen.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 10.03.2023  16:30 Uhr

Die Hersteller von mRNA-Vakzinen arbeiten auch an saisonalen Grippeimpfstoffen auf mRNA-Basis. Das Unternehmen Moderna hat am 16. Februar erste Ergebnisse aus einer Zulassungsstudie mit dem tetravalenten Grippeimpfstoff-Kandidaten mRNA-1010 vorgestellt. Die enthaltene mRNA kodiert für das Influenzavirus-Oberflächenprotein Hämagglutinin (HA) von den vier Virusstämmen, die von der Weltgesundheitsorganisation für saisonale Grippeimpfstoffe empfohlen wurden. Dabei handelt es sich um einen Influenza-A/H1N1-Stamm, einen Influenza-A/H3N2- Stamm, einen Vertreter der Influenza-B/Yamagata- und einer der Influenza-B/Victoria-Linie. 

In der Phase-III-Studie mit 6100 gesunden Erwachsenen aus Ländern der Südhalbkugel (Argentinien, Australien, Kolumbien, Panama und Philippinen) wurde mRNA-1010 mit einem herkömmlichen, zugelassenen, tetravalenten Grippeimpfstoff verglichen. Verwendet wurde laut Angaben zur Studie (NCT05415462) der Ei-basierte Impfstoff Fluarix® Tetra von Glaxo-Smith-Kline. Die Probanden erhielten randomisiert eine Dosis von einem der beiden Grippeimpfstoffe intramuskulär injiziert.

mRNA-1010 wurde insgesamt gut vertragen, war aber reaktogener als der herkömmliche Grippeimpfstoff. 70 Prozent der Probanden in der mRNA-Impfstoffgruppe berichteten von erwartbaren Impfreaktionen im Vergleich zu 48 Prozent in der Vergleichsgruppe, heißt es in der Mitteilung von Moderna. Solche Reaktionen waren bei Jüngeren häufiger als bei Älteren. Am häufigsten wurden Schmerz und Lymphknotenschwellungen in der Achselhöhle, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Fatigue angegeben. Hinsichtlich nicht erwartbarer oder schwerer Ereignisse gab es keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen.

Den vorläufigen Ergebnissen zufolge war mRNA-1010 hinsichtlich Serokonversionsrate und Antikörpertiter für die Influenza-A-Stämme dem herkömmlichen Impfstoff überlegen. Das heißt, in der mRNA-Impfstoffgruppe entwickelte ein höherer Anteil der Probanden spezifische Antikörper gegen die Grippevirus-Antigene und zudem fielen die Antikörpertiter höher aus als in der Vergleichsgruppe. Bei den Immunantworten gegen die beiden Influenza-B-Stämmen war aber der mRNA-Impfstoff dem Vergleichsimpfstoff unterlegen. Genaue Zahlen gibt das Unternehmen nicht an. Die Ergebnisse wurden noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht.

Mit dem Impfstoffkandidaten mRNA-1010 läuft eine weitere Phase-III-Studie (NCT05566639) in Ländern der Nordhalbkugel, für die 23.000 Probanden im Alter von 50 Jahren oder älter rekrutiert werden sollen. Hier seien inzwischen schon 200 PCR-bestätige Influenzainfektionen aufgetreten, von denen aufgrund der Influenza-A-Dominanz in der aktuellen Grippesaison 99 Prozent von Influenza-A-Viren ausgelöst wurden. Eine Interimsanalyse der Daten soll noch im ersten Quartal dieses Jahres erfolgen, informiert Moderna.

Auf diese Ergebnisse sei man gespannt, sagt Stephen Hoge, Präsident von Moderna. Da man das Ziel der Nicht-Unterlegenheit bei den Influenza-B-Stämmen, die jüngere Altersgruppen häufiger infizieren, nicht erreicht habe, habe das Unternehmen den Impfstoffkandidaten bereits angepasst, sodass er eine stärkere Immunantwort gegen die B-Stämme induzieren sollte. Diese Verbesserungen wolle man so schnell wie möglich in klinischen Studien bestätigen, was dank der Flexibilität der mRNA-Plattform möglich sei, sagt Hoge in der Mitteilung. 

Moderna hat noch vier weitere Impfstoffkandidaten gegen Grippe in der Pipeline, zum einen mit zusätzlichen HA-Antigenen für eine breitere Abdeckung der Influenza-A-Stämme (mRNA-1011 und mRNA-1012), zum anderen mit zusätzlichen Neuraminidase-Antigenen (mRNA-1020 und mRNA-1030). Das Unternehmen arbeitet auch an Kombinationsimpfstoffen gegen Grippe und weitere Erreger wie SARS-CoV-2 und das respiratorische Synzytial-Virus (RSV).

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