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Gynäkologie

Erste Leitlinie zu Schwangerschaftsabbrüchen erschienen

Erstmals ist in Deutschland eine Leitlinie zu Schwangerschaftsabbrüchen im ersten Trimenon erschienen, die Beratung und Durchführung vereinheitlichen soll. Sie richtet sich an Ärzte und ratsuchende Frauen sowie ihre Angehörigen. Hier die wichtigsten Inhalte.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 27.01.2023  16:30 Uhr

Operative Eingriffe zum Schwangerschaftsabbruch

Zur Absaugmethode heißt es in der Leitlinie: »Die Vakuumaspiration (elektrisch oder manuell) ist im ersten Trimenon die Methode der Wahl und eine sehr effektive und risikoarme Methode.« Der Einsatz einer Metallkürette (Ausschabung) wird nicht mehr empfohlen.

Bei der Absaugmethode wird der Gebärmutterhals vorsichtig aufgedehnt, um einen dünnen Schlauch in das Organ einzuführen und mit diesem das Schwangerschaftsgewebe abzusaugen. Der Blutverlust ist in der Regel gering. Der Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung und zum Teil mit Sedierung, kann aber auch unter Vollnarkose durchgeführt werden.

Um das Aufdehnen des Gebärmutterhalses zu erleichtern, wird in der Leitlinie die präoperative Gabe von Misoprostol (400 µg) oder osmotischen Dilatatoren empfohlen. Dies lockert das Gewebe. Eine Antibiotikagabe (zum Beispiel Doxycyclin, Metronidazol und β-Lactam-Antibiotika) kann das Infektionsrisiko durch den Abbruch reduzieren. Auch bei dieser Methode ist eine Nachuntersuchung auf eine weiterbestehende Schwangerschaft und verbleibendes Schwangerschaftsgewebe nach ein bis zwei Wochen nötig.

Risiken und Nebenwirkungen von Schwangerschaftsabbrüchen

Die Leitlinie betont, dass es sich bei fachgerecht durchgeführten Schwangerschaftsabbrüchen um sichere Eingriffe handelt, die nur in seltenen Fällen zu ernsten Komplikationen führen. Die operative und die medikamentöse Methode seien in etwa ebenbürtig. Bei der operativen Methode kann es zu einer Verletzung der Gebärmutter (1/1000 Frauen) oder des Zervix (1 bis 6/1000 Frauen) kommen. Komplikationen der Anästhesie können bei 2 von 1000 operativen Eingriffen auftreten. Starke Blutungen sind nach der medikamentösen Methode (10/1000 Frauen) häufiger als bei den operativen Eingriffen (2/1000 Frauen). Auch das Risiko, dass die Schwangerschaft durch den Eingriff nicht beendet wird, ist nach dem medikamentösen (10/1000 Frauen) Verfahren größer als beim operativen (2/1000 Frauen).

Infektionen im kleinen Becken treten nach medikamentösen Abbrüchen seltener auf als nach operativen Abbrüchen, weshalb bei Letzteren eine Antibiotikaprophylaxe angezeigt ist.

Zusätzlich zu der jetzt erschienenen Leitlinie seien noch Aktualisierungen und eine leichter verständliche Version für Patientinnen geplant, heißt es von der DGGG. International gibt es den Angaben zufolge evidenzbasierte Leitlinien für andere Gesundheitssysteme und andere gesetzliche Ausgangsbedingungen. 2020 war bereits ein Handbuch für die klinische Praxis zum sicheren Schwangerschaftsabbruch der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf Deutsch erschienen.

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