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Lysosomale Speicherkrankheit

Erste Enzymersatztherapie für Patienten mit ASMD

Die lysosomale Speicherkrankheit ASMD (Acid Sphingomyelinase Deficiency), früher als Niemann-Pick-Krankheit bezeichnet, konnte bislang nur symptomatisch behandelt werden. Mit der Enzymersatztherapie Olipudase alfa ist seit Oktober erstmals eine kausale Therapieoption verfügbar.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 10.11.2022  07:00 Uhr

Olipudase alfa ist eine humane saure Sphingomyelinase, die mittels rekombinanter DNA-Technologie in Ovarialzellen des Chinesischen Hamsters hergestellt wird (Xenpozyme® 20 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, Sanofi Genzyme). Die Enzymersatztherapie ist indiziert zur Behandlung von Manifestationen eines Mangels an saurer Sphingomyelinase außerhalb des zentralen Nervensystems bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit ASMD Typ A/B oder B.

Es gibt drei Typen dieser Speicherkrankheit (A, B und C) mit unterschiedlichen genetischen Ursachen und Symptomen. Aufgrund einer genetischen Mutation fehlt Patienten mit ASMD Typ A, A/B und B eine funktionierende saure Sphingomyelinase. Dieses Enzym kommt in Lysosomen vor und wird für den Abbau von Sphingomyelinen (Sphingophospholipiden) benötigt. Wird Sphingomyelin nur unzureichend verstoffwechselt, häuft es sich an, was die Funktion von Leber, Milz, Lunge, Herz und Gehirn beeinträchtigt. Zu den Symptomen der ASMD gehören unter anderem vergrößerte Milz und Leber, Lungenerkrankungen und Wachstumsverzögerung . Bisher wird die Krankheit nur symptomatisch behandelt. Olipudase alfa soll das defekte Enzym ersetzen und dadurch die Anreicherung von Fetten in Lysosomen reduzieren. Da das Enzym die Blut-Hirn-Schranke nicht überwindet, ist kein Effekt auf zerebrale Symptome zu erwarten.

Schrittweise Dosissteigerung

Xenpozyme wird alle zwei Wochen als intravenöse Infusion, vorzugsweise mit einer Infusionspumpe, verabreicht. Die empfohlene Dosis hängt vom Körpergewicht ab. Bei Menschen mit einem BMI über 30 wird ein optimales Körpergewicht zugrunde gelegt.

Die Behandlung beginnt mit einer niedrigen Dosis, die schrittweise langsam bis zur empfohlenen Dosis erhöht wird. Dieses Therapieregime soll potenzielle Nebenwirkungen reduzieren. Denn durch den raschen Abbau von angereichertem Sphingomyelin entstehen proinflammatorische Abbauprodukte, die infusionsbedingte Reaktionen und/oder vorübergehend erhöhte Leberwerte verursachen können.

Die empfohlene Anfangsdosis beträgt bei Erwachsenen 0,1 mg/kg und wird bis Woche 14 gesteigert bis zur Erhaltungsdosis von 3 mg/kg (alle zwei Wochen). Bei Kindern und Jugendlichen startet man mit 0,03 mg/kg und steigert bis Woche 16 ebenfalls zu dieser Erhaltungsdosis. Zum Nachholen versäumter Infusionen gibt es ein detailliertes Schema in der Fachinformation. Bei älteren Patienten sowie bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion wird keine Dosisanpassung empfohlen. Je nach Dosis beträgt die Infusionsdauer zwischen 18 und 220 Minuten (fast 3,7 Stunden).

Da es sich bei Olipudase alfa um ein rekombinantes humanes Protein handelt, sind keine Cytochrom-P450-vermittelten Arzneimittelwechselwirkungen zu erwarten.

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