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Seltene Bluterkrankungen

Erste CRISPR/Cas9-Gentherapie auf dem Markt

Seit Januar ist erstmals eine CRISPR/Cas9-basierte Gentherapie im Handel: Exagamglogen Autotemcel (Casgevy®) wird bei Patienten mit den Erbkrankheiten β-Thalassämie oder Sichelzellerkrankung eingesetzt.
Kerstin A. Gräfe
06.02.2025  07:00 Uhr

Einmalige Dosis

Die Behandlung besteht aus einer einmaligen Dosis, die eine Infusionsdispersion von lebensfähigen CD34+-Zellen enthält, die in einer oder mehreren Durchstechflaschen verpackt sind. Die empfohlene Mindestdosis beträgt 3 × 106 CD34+-Zellen/kg Körpergewicht. Die Infusion muss schnellstmöglich verabreicht werden und muss innerhalb von 20 Minuten nach dem Auftauen abgeschlossen sein.

Vor der Infusion wird eine Prämedikation mit Paracetamol und Diphenhydramin oder gleichwertigen Arzneimitteln empfohlen, um das Risiko einer Infusionsreaktion zu verringern. Überempfindlichkeitsreaktionen sind möglich, weshalb die Patienten während und nach der Infusion engmaschig überwacht werden sollten. Kontrollen von Blutdruck, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung sowie eine Überwachung auf Symptome sind vor Beginn der Infusion, alle 30 Minuten ab der Infusion der ersten Durchstechflasche und bis zwei Stunden nach der Infusion der letzten Durchstechflasche erforderlich.

Zudem besteht ein Risiko für die Übertragung von Infektionserregern. Die Patienten sind daher nach der Behandlung auf Anzeichen und Symptome von Infektionen zu überwachen und bei Bedarf entsprechend zu behandeln.

Eine mögliche Komplikation ist ein Versagen des Neutrophilen-Engraftments. Das macht sich dadurch bemerkbar, dass nach der Infusion von Casgevy keine Regeneration der Neutrophilen erreicht wird und die Anwendung von unveränderten CD34+-Reservezellen erforderlich ist. Die absolute Neutrophilenzahl der Patienten muss somit überwacht werden. Zudem wurde im Vergleich zur allogenen HSZ-Transplantation eine längere Regenerationsphase der Thrombozyten beobachtet, wodurch ein erhöhtes Blutungsrisiko besteht. Auch dieses muss daher überwacht werden. Häufige Messungen der Thrombozytenzahl sind so lange erforderlich, bis eine Erholung der Thrombozyten erreicht ist.

Nach der Anwendung nie wieder Blut spenden

Patienten, die mit Casgevy behandelt wurden, dürfen kein Blut, keine Organe, kein Gewebe und keine Zellen für eine Transplantation spenden.

Bei Impfungen mit viralen Lebendimpfstoffen ist Vorsicht geboten. Sie werden für mindestens sechs Wochen vor Beginn der Konditionierung, während der Behandlung und bis zur hämatologischen Wiederherstellung nach der Behandlung nicht empfohlen.

Casgevy darf wegen des mit der Konditionierung verbundenen Risikos während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Während dieser Phase muss auch abgestillt werden. Eine Schwangerschaft nach der Infusion von Casgevy muss mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Gleiches gilt für das Stillen. Dabei ist der Nutzen des Stillens für das Kind gegen die möglichen Nebenwirkungen durch Casgevy oder durch die Grunderkrankung der Mutter abzuwägen.

Die Patienten sind 15 Jahre nach der Behandlung mindestens einmal jährlich (einschließlich eines vollständigen Blutbildes) zu überwachen. Des Weiteren sollten sie an einer Langzeitnachbeobachtung zur Sicherheit und Wirksamkeit des Gentherapeutikums teilnehmen.

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