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Antibiotika-Resistenzen

Erschreckende Wissenslücken bei Fachkräften

Beim Umgang mit Antibiotika gibt es laut einer neuen Befragung unter heilberuflichen Fachkräften in Europa immer noch Wissenslücken. Nach den Ärzten schnitten die Apotheker mit am besten ab.
PZ/dpa
18.11.2019  11:38 Uhr

Generell sei das Wissen um und das Bewusstsein für die Probleme im Zusammenhang mit Antibiotika-Resistenzen unter Ärzten und dem weiteren Fachpersonal hoch, teilte das Europäische Zentrum für Krankheitsprävention und -kontrolle (ECDC) am Montag anlässlich des Europäischen Tags zur Sensibilisierung für Antibiotika mit. Der Wissensstand der Befragten unterscheide sich aber abhängig von Land und Beruf teils erheblich. Deutschland landete bei der Befragung im oberen Mittelfeld.

Bei der Untersuchung handelt es sich laut ECDC um die erste multinationale in der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums, bei der Ärzte, Apotheker, Krankenschwestern, PTA und andere Fachkräfte explizit zu ihrem Wissen rund um das Thema Antibiotika-Resistenz befragt wurden. Der überwiegende Teil der mehr als 18.000 Befragten (97 Prozent) konnte korrekt angeben, dass Antibiotika nicht gegen Erkältungen und Grippe wirken.

Ein Viertel wusste hingegen nicht, dass eine Antibiotika-Therapie für jeden Behandelten das Risiko für eine Infektion mit einem resistenten Erreger erhöht. Durchschnittlich den besten Wert bei der Beantwortung der Fragen erzielten die Befragten aus Irland, Kroatien, Frankreich und Litauen. Deutschland folgte auf Rang fünf. Am schlechtesten schnitten Lettland und Estland ab.

Unter den einzelnen Berufsgruppen beantworteten Ärzte am häufigsten alle sieben gestellten Ja/Nein-Fragen korrekt (68 Prozent), gefolgt von »Wissenschaftlern« (64 Prozent) und Apothekern (59 Prozent). Bei den pharmazeutisch-technischen Berufen lagen 40 Prozent in allen Fällen richtig. 93 Prozent der mehr als 3.200 befragten Apotheker und 84 Prozent der 250 befragten PTA gaben an, dass die Verbreitung von Antibiotika-Resistenzen mit ihrem eigenen Verhalten bei der Verordnung beziehungsweise Abgabe oder Verabreichung dieser Medikamente zusammenhänge. Ärzte und Apotheker, vor allem im Krankenhaus, gaben am häufigsten an, leichten Zugang zu Leitlinien im Umgang mit Antibiotika zu haben. 

Zuletzt hatte der Europäische Rechnungshof die EU zu einem stärkeren Einsatz gegen resistente Keime aufgefordert. Den Angaben zufolge sterben jedes Jahr rund 33.000 Menschen in der EU an Infektionen, die durch Antibiotika-resistente Bakterien verursacht wurden. Gegen solche Bakterien wirken die herkömmlichen Antibiotika nicht mehr. Beim Kampf gegen resistente Erreger spielten medizinische Fachkräfte eine fundamentale Rolle, erklärte ECDC-Direktorin Andrea Ammon. «Wir müssen sicherstellen, dass ihr Wissen über die Prävention und das Auftreten dieser Bedrohung auf dem neuesten Stand ist, damit sie entsprechend handeln und die Patienten korrekt informieren können.»

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