Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Cannabinoide

Erhöhtes Risiko für Kinder und Jugendliche

Cannabinoide finden zunehmend Anwendung bei Kindern und Jugendlichen. Doch wie sicher sind sie für diese Altersgruppe? Eine aktuelle Metaanalyse aus Kanada untersucht das Nebenwirkungsprofil und zeigt ein erhöhtes Risiko insbesondere für schwere Nebenwirkungen. 
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 20.11.2024  09:00 Uhr
Erhöhtes Risiko für Kinder und Jugendliche

Cannabisextrakte und Cannabinoide wie Cannabidiol (CBD) oder Tetrahydrocannabinol (THC) werden zunehmend auch bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt, häufig bei therapieresistenter Epilepsie und Chemotherapie-induzierter Übelkeit, aber auch bei Krebs oder Autismus-Spektrum-Störungen. Über die Sicherheit medizinischer Cannabisprodukte in dieser Altersgruppe liegen bisher jedoch nur wenige Daten vor.

Um diese Datenlücke zu verkleinern, führte das Team um Dr. Manik Chhabra von der University of Manitoba in Winnipeg eine Metaanalyse mit 23 randomisierten, kontrollierten Studien (RCT) mit insgesamt 3612 Teilnehmenden durch. Die Analyse zeigte, dass Cannabinoide im Vergleich zu Placebo oder alternativen Therapien das relative Risiko für Nebenwirkungen, insbesondere für schwere, bei Heranwachsenden signifikant erhöhten. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal »Jama Pediatrics« publiziert.

Die Forschungsgruppe durchsuchte für ihre Analyse wissenschaftliche Datenbanken nach passenden RCT, die bis zum 1. März 2024 veröffentlicht wurden. Schließlich flossen 23 Studien in die Metaanalyse ein, von denen elf ausschließlich Kinder und Jugendliche umfassten. Primäre Endpunkte waren Therapieabbrüche und allgemeine sowie schwere Nebenwirkungen. Die Daten wurden mithilfe eines Random-Effects-Modells analysiert.

Die am häufigsten eingesetzten Cannabinoide waren Cannabidiol (47,8 Prozent), Nabilon (17,4 Prozent), THC und Cannabisextrakte (je 13,0 Prozent). Die häufigsten Anwendungsgebiete waren Epilepsie (39,1 Prozent) und Übelkeit/Erbrechen infolge einer Chemotherapie (30,4 Prozent).

81 Prozent mehr schwere Nebenwirkungen

Kinder und Jugendliche, die Cannabinoide erhielten (Behandlungsgruppe), erlitten häufiger Nebenwirkungen und brachen öfter die Therapie ab als denjenigen, die kein medizinisches Cannabis erhielten (Kontrollgruppe; Placebo oder Vergleichstherapie). Das relative Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen war in der Cannabisgruppe um 9 Prozent erhöht und das für schwere Nebenwirkungen sogar um 81 Prozent.

Am häufigsten traten Schläfrigkeit (relatives Risiko [RR]: 2,28), Durchfall (RR: 1,82), und erhöhte Leberwerte wie Aspartat-Aminotransferase (AST; RR: 5,69) und Alanin-Aminotransferase (ALT; RR: 5,67) auf. Die Kinder und Jugendlichen in der Cannabisgruppe brachen die Therapie zudem etwa dreimal so häufig ab wie diejenigen in der Kontrollgruppe (RR: 3,07).

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa