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Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Erhöhtes Risiko durch verarbeitete Nahrungsmittel?

Süßigkeiten, salzige Snacks und verarbeitetes Fleisch: Diese und andere Fertignahrungsmittel könnten das Risiko für entzündliche Darmerkrankungen erhöhen. Darauf deutet eine internationale Beobachtungsstudie hin.
AutorKontaktCarolin Lang
Datum 21.07.2021  09:00 Uhr

Industriell verarbeitete Fertignahrungsmittel (»Ultra-processed food«) enthalten häufig viele nicht-natürliche Zusatzstoffe wie künstliche Aromen, Konservierungsmittel und Emulgatoren. Für einige dieser Zusätze wurde in Studien eine schädigende Wirkung auf die Darmbarriere nachgewiesen. So soll zum Beispiel Carboxymethylcellulose zu einer übermäßigen Vermehrung und Infiltration von Bakterien in die Zwischenräume der Darmzotten führen.

Die Arbeitsgruppe um Erstautor Dr. Neeraj Narula von der McMaster University in Hamilton/Ontario, Kanada, untersuchte daher einen möglichen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von industriell verarbeiteten Lebensmitteln und dem Risiko für eine chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Dazu wertete sie Daten der PURE-Studie (Prospective Urban Rural Epidemiology) zu 116.087 Probanden und Probandinnen im Alter von 35 bis 70 Jahren aus 21 verschiedenen Ländern aus. Diese machten zu Beginn der Studie in einem Fragebogen Angaben zur Häufigkeit der Aufnahme verschiedener Lebensmittel im vergangenen Jahr. Zu den »ultra-verarbeiteten« Lebensmitteln wurden dabei abgepackte Lebensmittel und Getränke gezählt, die Lebensmittelzusatzstoffe, künstliche Aromen, Farbstoffe oder andere chemische Inhaltsstoffe enthielten. Dazu gehören beispielsweise verarbeitetes Fleisch, Frühstücksmüsli, Fertigsoßen, Softdrinks, gesüßte Lebensmittel wie Schokolade oder Marmelade, Chips, Eiscreme, industriell zubereitetes Gebäck, Kekse und Fruchtgetränke.

Die Studienergebnisse veröffentlichten das Team kürzlich im »British Medical Journal« (BMJ). Während der medianen Nachbeobachtungszeit von 9,7 Jahren entwickelten 467 Probanden und Probandinnen (0,4 Prozent) eine CED, davon 90 Morbus Crohn und 377 Colitis ulcerosa. »Ein höherer Verzehr von industriell verarbeiteten Lebensmitteln war mit einem höheren Risiko für das Auftreten von CED assoziiert«, schreiben die Autoren. Bei Personen, die täglich zwischen einer und vier Portionen von »ultra-verarbeiteten« Lebensmitteln verzehrten, war das Risiko um 67 Prozent erhöht, verglichen mit Personen, die weniger als eine Portion täglich zu sich nahmen. Lag die Anzahl der Portionen bei fünf pro Tag, war das Risiko sogar um 82 Prozent erhöht.

Weitere Studien seien jedoch erforderlich, um konkrete, eventuell relevante Einflussfaktoren zu identifizieren, die für die beobachteten Zusammenhänge in der Studie verantwortlich sein könnten.

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