Erfolge der HIV-Bekämpfung sind in Gefahr |
Christina Hohmann-Jeddi |
11.07.2025 16:20 Uhr |
Positive Entwicklungen: Einige stark betroffene Länder wie Südafrika investierten zunehmend in ihre eigenen HIV-Programme, um fehlende Mittel auszugleichen, heißt es von UNAIDS. 25 der 60 Länder, die dem Global Aids Monitoring Daten lieferten, planten für 2026 ihre HIV-Budgets aufzustocken. »Dieser Trend spiegelt eine zunehmende nationale Verantwortung und ein starkes Engagement für die Aufrechterhaltung der HIV-Bekämpfung wider«, heißt es in dem Bericht..
Sieben Länder – darunter Botswana, Namibia und Simbabwe – haben inzwischen die sogenannten 95-95-95-Ziele erreicht: 95 Prozent der Betroffenen kennen ihren HIV-Status, 95 Prozent davon sind in Behandlung, und 95 Prozent dieser Menschen haben eine unterdrückte Viruslast. Zudem versprechen neue Präventionsmethoden wie langwirksame Injektionen (mit Lenacapavir) große Fortschritte – sofern Zugang und Bezahlbarkeit sichergestellt werden könnten. Das PrEP-Präparat, das zweimal jährlich appliziert werden muss, könne profitabel für 40 US-Dollar (35 Euro) pro Person pro Jahr produziert werden, heißt es in dem Bericht. Der Hersteller Gilead Sciences habe mehreren Generikaherstellern Lizenzen erteilt, um das Arzneimittel in 120 ressourcenbeschränkten Ländern anzubieten. Derzeit sei auch eine einmal pro Jahr zu applizierende Variante in klinischer Testung.
UNAIDS ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich solidarisch zu zeigen: »Nationale Mittel reichen nicht aus. Jetzt ist globale Unterstützung gefragt, um diese Krise zu überwinden und Aids bis 2030 als Gesundheitsbedrohung zu beenden«, so Byanyima. Der UNAIDS-Bericht wurde im Vorfeld der Wissenschaftlichen Aids-Konferenz IAS 2025 veröffentlicht, die vom 13. bis 17. Juli 2025 in Kigali, Ruanda, stattfindet.