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UNAIDS-Bericht

Erfolge der HIV-Bekämpfung sind in Gefahr

Die UN-Organisation UNAIDS hat einen aktuellen Bericht vorgelegt: Er zeigt deutliche Erfolge im Kampf gegen die Infektionserkrankung, aber auch eine Finanzierungskrise, die diese Erfolge massiv bedroht.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 11.07.2025  16:20 Uhr

Die HIV/Aids-Epidemie konnte in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich zurückgedrängt werden – das geht aus dem aktuellen Bericht der UN-Organisation UNAIDS mit dem Titel »AIDS, crisis and the power to transform« hervor. Der am 10. Juli veröffentlichten Publikation zufolge konnte durch weltweite Anstrengungen die Zahl der HIV-Infektionen von 2010 bis Ende 2024 um 40 Prozent und die Zahl der aidsbedingten Todesfälle um 56 Prozent gesenkt werden. Doch auch im Jahr 2024 infizierten sich weltweit noch 1,3 Millionen Menschen mit dem Virus – fast unverändert viele wie im Vorjahr. Etwa drei Viertel der 4,8 Millionen HIV-infizierten Menschen weltweit erhielten inzwischen eine antiretrovirale Therapie.

Diese globalen Fortschritte werden durch eine »historische Finanzierungskrise« gefährdet, zeigt der Bericht. Dadurch gerieten weltweit wichtige Präventions- und Behandlungsprogramme unter Druck. So führten in vielen Ländern mit hoher HIV-Belastung plötzliche und massive Kürzungen internationaler Gelder zu Einschnitten: In Mosambik waren merh als 30.000 Gesundheitsfachkräfte betroffen, in Nigeria fiel die Zahl der monatlichen Behandlungsstarts mit präexpositioneller Prophylaxe (PrEP) von 40.000 auf rund 6000. Sollte die Finanzierung insbesondere durch die USA vollständig wegbrechen, rechnet UNAIDS bis 2029 mit bis zu sechs Millionen zusätzlichen HIV-Neuinfektionen und vier Millionen aidsbedingten Todesfällen.

»Das ist keine gewöhnliche Finanzierungslücke – es ist eine tickende Zeitbombe«, warnt UNAIDS-Exekutivdirektorin Winnie Byanyima in einer begleitenden Mitteilung. Gesundheitsdienste verschwänden über Nacht, medizinisches Personal werde entlassen und besonders vulnerable Gruppen – etwa Kinder oder LGBTQ-Personen – würden zunehmend von der Versorgung ausgeschlossen.

Schon 2024 hatten dem Bericht zufolge weltweit 9,2 Millionen HIV-positive Menschen keinen Zugang zu einer medikamentösen Therapie – darunter 620.000 Kinder unter 15 Jahren. Insgesamt starben im vergangenen Jahr 630.000 Menschen an Aids, über 60 Prozent davon in Subsahara-Afrika. Besonders junge Frauen seien weiterhin stark gefährdet: Jeden Tag infizieren sich durchschnittlich 570 von ihnen neu mit HIV.

Ausbau der nationalen Finanzierung der HIV-Programme

Positive Entwicklungen: Einige stark betroffene Länder wie Südafrika investierten zunehmend in ihre eigenen HIV-Programme, um fehlende Mittel auszugleichen, heißt es von UNAIDS. 25 der 60 Länder, die dem Global Aids Monitoring Daten lieferten, planten für 2026 ihre HIV-Budgets aufzustocken. »Dieser Trend spiegelt eine zunehmende nationale Verantwortung und ein starkes Engagement für die Aufrechterhaltung der HIV-Bekämpfung wider«, heißt es in dem Bericht..

Sieben Länder – darunter Botswana, Namibia und Simbabwe – haben inzwischen die sogenannten 95-95-95-Ziele erreicht: 95 Prozent der Betroffenen kennen ihren HIV-Status, 95 Prozent davon sind in Behandlung, und 95 Prozent dieser Menschen haben eine unterdrückte Viruslast. Zudem versprechen neue Präventionsmethoden wie langwirksame Injektionen (mit Lenacapavir) große Fortschritte – sofern Zugang und Bezahlbarkeit sichergestellt werden könnten. Das PrEP-Präparat, das zweimal jährlich appliziert werden muss, könne profitabel für 40 US-Dollar (35 Euro) pro Person pro Jahr produziert werden, heißt es in dem Bericht. Der Hersteller Gilead Sciences habe mehreren Generikaherstellern Lizenzen erteilt, um das Arzneimittel in 120 ressourcenbeschränkten Ländern anzubieten. Derzeit sei auch eine einmal pro Jahr zu applizierende Variante in klinischer Testung. 

UNAIDS ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich solidarisch zu zeigen: »Nationale Mittel reichen nicht aus. Jetzt ist globale Unterstützung gefragt, um diese Krise zu überwinden und Aids bis 2030 als Gesundheitsbedrohung zu beenden«, so Byanyima. Der UNAIDS-Bericht wurde im Vorfeld der Wissenschaftlichen Aids-Konferenz IAS 2025 veröffentlicht, die vom 13. bis 17. Juli 2025 in Kigali, Ruanda, stattfindet.

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