EPA als Zeitenwende der Digitalisierung |
Lukas Brockfeld |
08.04.2025 16:10 Uhr |
Florian Fuhrmann erklärte, dass das Gesundheitssystem in der Vergangenheit eine organisationszentrierte Datenhaltung gehabt habe, in der jede Praxis und jede Krankenkasse Daten nur für sich gesammelt hätte. Die EPA, die aktuell noch erprobt wird, läute eine Zeitenwende ein. »Wir entwickeln uns hin zu einem patientenzentrierten Datenmanagement. Jetzt können wir uns endlich darüber unterhalten, welche Datenstände wir zur Verfügung stellen und für welche Anwendungen wir sie einsetzen« so der Gematik-Geschäftsführer.
Die EPA, die ursprünglich in diesen Tage in ganz Deutschland eingeführt werden sollte, entwickelt sich laut Fuhrmann in die richtige Richtung. »Wir bekommen wirklich gute Rückmeldungen. Es gibt aber bei allem Positiven an der ein oder anderen Stelle auch Probleme. Beispielsweise weil einige Softwarehersteller hier und da noch nicht so weit sind, wie wir und das wünschen. Aber das Gesamtsystem ist auf einem sehr guten Weg, auch was das Thema Sicherheit angeht«, berichtete der Gematik-Chef.
Für Markus Scheitzach ist die Etablierung von Digitalanwendungen wie der EPA auch aufgrund der demografischen Entwicklung Deutschlands alternativlos. »In fünf bis zehn Jahren werden wir über die Auswirkungen des demografischen Wandels erstaunt sein. Wir müssen Personal frei machen für die Pflege und die Patienten. Digitalisierung ist kein Selbstzweck, die Patienten und die Angehörigen müssen dabei im Mittelpunkt stehen«, betonte Scheitzach.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.