Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Interleukin-6

Entzündungsmarker geben Hinweise auf Suizidalität 

Chronische Entzündungen, Regulationsstörungen im Stoffwechsel und Depressionen könnten einen gemeinsamen genetischen Hintergrund haben. Der Entzündungsmarker Interleukin-6 (IL-6) scheint ein potenzieller Risikofaktor für Suizidalität zu sein.
AutorKontaktPZ
Datum 23.10.2020  16:28 Uhr

Haben Entzündungen und depressive Symptome einen gemeinsamen genetischen Hintergrund und sind sie sogar für deren Entstehung mitverantwortlich? Dieser Frage gingen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie (MPI) in München, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der University of Cambridge in einer Analyse von genomweiten Assoziationsstudien nach. Sie analysierten eine Reihe genetischer Varianten, die mit erhöhten Entzündungswerten und dem Body-Maß-Index (BMI) als Marker für Übergewicht und Regulationsstörungen des Stoffwechsels in Verbindung stehen. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal »JAMA Psychiatry« veröffentlicht. 

Das Team um Nils Kappelmann konnte die These bestätigen, dass Regulationsstörungen des Immunsystems und des metabolischen Stoffwechsels eine gemeinsame genetische Basis mit depressiven Symptomen haben. So scheint ein hoher BMI mit vier Depressionssymptomen ursächlich in Zusammenhang zu stehen: Freud- und Interessenlosigkeit, Appetitveränderungen, Erschöpfung und Unzulänglichkeitsgefühlen. Zudem fanden die Forscher, dass eine genetische Hochregulation von Interleukin-6 (IL-6) auf ein erhöhtes Risiko für Suizidalität hinweisen kann. IL-6 spielt bei der Regulation des Immunsystems eine Schlüsselrolle und ist ein Marker für das Entzündungsgeschehen im Körper.

Depressionen äußern sich bei Menschen ganz unterschiedlich mit teils widersprüchlichen Symptomen, heißt es in einer Pressemeldung des MPI. Eine Subgruppe, die als immuno-metabolische Depression bezeichnet wird und circa ein Viertel aller Patienten umfasst, weise Regulationsstörungen des Immunsystems und des Stoffwechsels auf. Diese Patienten sprächen in der Regel schlechter auf klassische Antidepressiva oder Psychotherapie an. Entzündungshemmer wie IL-6-hemmende Medikamente könnten hier einen neuen Ansatz zur Therapie der Depression und Prävention von Suizidalität bieten.

»Diese Erkenntnisse haben klinische Relevanz, da sie dazu beitragen können, frühzeitig jene Patienten zu identifizieren, die auf eine Immuntherapie besser ansprechen als auf Antidepressiva«, sagt Professor Dr. Elisabeth Binder, Direktorin des MPI. »Außerdem könnte die Behandlung von Suizidalität verbessert werden.« Hierfür sei aber noch weitere klinische Forschung nötig. 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa