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Linguistik

Englisch macht den Impfstoff sexy

Impfskepsis bleibt eine globale Herausforderung. Doch ein linguistischer Trick könnte helfen. Wie eine Studie zeigt, reagieren Menschen rationaler auf Impf-Informationen, wenn diese auf Englisch verfasst sind.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 03.02.2025  07:00 Uhr

Zwar hat sich die generelle Impfskepsis während der Covid-19-Pandemie noch verschärft. Doch die Weltgesundheitsorganisation – WHO stufte sie bereits im Jahr 2019 unter den zehn größten Gefahren für die globale Gesundheit ein. Inzwischen spricht die Organisation von einer Infodemie, gemeint sind Mythen, Desinformation sowie gezielte Falschmeldungen rund um Impfstoffe und Viren.

Lässt sich dieser Trend durchbrechen? Ein Ansatz könnte der sogenannte »Foreign Language Effect« sein, also der Fremdspracheneffekt. Das schreibt Monika Schmid in einem Beitrag auf der Wissenschaftsplattform »The Conversation«. Sie ist Professorin für Linguistik und Leiterin der Abteilung für Sprach- und Linguistikwissenschaften an der Universität von York.

Menschen, die Englisch als zweite Sprache sprechen, lassen sich nämlich eher impfen, wenn sie die Informationen auf Englisch und nicht in ihrer Muttersprache lesen. Frühere Forschungen belegen laut Schmid ebenfalls, dass Menschen hypothetische Probleme rationaler und weniger intuitiv angehen, wenn diese nicht in ihrer Muttersprache präsentiert sind. Dieser Effekt ist umso stärker, wenn die Sprachkenntnisse gering sind. Der Grund: Die Anstrengung, ein Problem in einer anderen Sprache zu durchdenken, wirke vermutlich als Bremse für schnelle, intuitive Entscheidungsprozesse und fordere daher eine rationale Informationsaufnahme, berichtet sie.

Englische Botschaften haben mehr Kraft

Für eine neue Studie rekrutierte Schmids Team 436 Personen, deren Muttersprache entweder Englisch, Französisch oder Deutsch war und die je eine der beiden anderen Sprachen in der Schule gelernt hatten. Keiner der Teilnehmenden hatte bis dahin eine Corona-Impfung. Eine Gruppe las dann Informationen zum Covid-19-Impfstoff in ihrer Muttersprache, die andere in ihrer Zweitsprache. Anschließend beantworteten alle standarisierte Fragebögen zu ihren Impfzweifeln.

Es zeigte sich, dass Teilnehmende mit einer anfänglich negativen Einstellung gegenüber dem Impfstoff anschließend positiver reagierten, wenn sie den Text in der Fremdsprache gelesen hatten. Allerdings nur, wenn diese Sprache Englisch war. Für englische Muttersprachler galt das hingegen nicht. Ihre Einstellung änderte sich nach der Lektüre des Textes auf Französisch oder Deutsch nicht, beziehungsweise ihre negativen Emotionen waren sogar noch stärker als bei jenen, die direkt den englischen Text gelesen hatten.

Das Englische ist als erste Fremdsprache zwar weltweit überrepräsentiert, scheint aber dennoch in Wissenschaft, Kultur und allgemeiner Kommunikation großes Ansehen zu genießen. Folglich wäre es laut Schmid möglich, dass Botschaften mehr Kraft und Glaubwürdigkeit haben, wenn sie auf Englisch formuliert sind – insbesondere für mehrsprachige Sprecherinnen und Sprecher. Mit anderen Worten: Die Wissenschaftlerin sieht durchaus das Potenzial, der zunehmenden Impfskepsis mit der richtigen Sprachwahl etwas entgegensetzen zu können.

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