Pharmazeutische Zeitung online
Morbus Sly

Endlich kausal behandelbar

Für die seltene lysosomale Speicherkrankheit Morbus Sly steht mit der Zulassung der Enzymersatztherapie Vestronidase alfa (Mepsevii) nun eine kausale Behandlungsoption in Deutschland zur Verfügung. Das meldet der Hersteller Ultragenyx Pharmaceutical.
Sven Siebenand
20.09.2018  10:45 Uhr

Die auch als Mucopolysaccharidose Typ VII (MPS VII) bezeichnete, erblich bedingte Stoffwechselerkrankung wird durch einen Mangel an Beta-Glucuronidase ausgelöst, einem Enzym, das am Abbau von Glycosaminoglykanen (GAG) wie Darmatan-, Chondroitin- und Heparansulfat beteiligt ist. Diese komplexen Kohlenhydratverbindungen sind wichtige Bestandteile vieler Gewebe. Der beeinträchtigte Abbau von GAG führt zu einer fortschreitenden Akkumulation dieser Substanzen in vielen Geweben und Organen und kann dort erhebliche Schäden verursachen.

Zu den äußeren Merkmalen von Morbus Sly zählen Kleinwuchs sowie ein typisches Erscheinungsbild mit rundlichem Gesicht, rosigen Wangen, kurzem Hals, breiter Nase, dicken Lippen und vergrößerter Zunge. Die GAG-Akkumulation führt zudem zu Schäden an Skelettsystem, Augen, Leber, Milz, Herz, Lunge und zentralem Nervensystem.

Vom Verdacht zur Diagnose

Die Diagnose der seltenen Erkrankung stellt eine große Herausforderung für Ärzte dar. Eine Analyse der GAG-Ausscheidung im Urin kann einen ersten Hinweis auf eine MPS VII geben. Durch Messung der Aktivität der Beta-Glucuronidase mittels Trockenblutkarten lässt sich die Diagnose eindeutig stellen.


Eine kurative Therapie gibt es nicht, dank Vestronidase alfa aber nun eine kausale Behandlungsoption. Da MPS VII eine progrediente Erkrankung ist, hängt der Erfolg der Enzymersatztherapie von einer frühen Diagnose und einem frühen Behandlungsbeginn ab. Dies sind wichtige Voraussetzungen, um den Krankheitsverlauf aufzuhalten beziehungsweise abzumildern.

Zugelassen ist Mepsevii® zur Behandlung nicht-neurologischer Krankheitsanzeichen der MPS VII. Es handelt sich um eine Infusionslösung, die in einer Dosierung von 4 mg/kg Körpergewicht alle zwei Wochen verabreicht werden muss. Zur Minimierung des Risikos von Überempfindlichkeitsreaktionen wird empfohlen, 30 bis 60 Minuten vor Beginn der Infusion ein nicht-sedierendes Antihistaminikum mit einem oder ohne ein Antipyretikum zu geben. Liegt bei einem Patienten eine akute fiebrige oder respiratorische Erkrankung vor, sollte möglichst keine Infusion durchgeführt werden.

Fotos: Ultragenyx Pharmaceutical

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa