Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Sartane

EMA will Kontrollen verschärfen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelbehörde empfiehlt, vorübergehend Grenzwerte für Nitrosamin-Verunreinigungen in Valsartan-Präparaten festzulegen und nach einer Übergangszeit verunreinigte Produkte ganz zu verbieten. Alle Valsartan-Hersteller müssen ihre Produktionsprozesse überprüfen und entsprechende Tests durchführen, nicht nur für NDMA und NDEA.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 04.02.2019  11:48 Uhr

Die betroffenen Firmen sollen zwei Jahre Zeit bekommen, um ihre Produktionsprozesse entsprechend zu ändern und Testverfahren auf Nitrosamine einzuführen, die auch geringste Mengen der potenziell krebserregenden Substanzen erfassen können. Die Höchstgrenze soll schließlich unter der Nachweisgrenze von 0,03 Parts per Million (ppm) liegen. Zukünftig sollen nur noch Präparate in der EU auf den Markt kommen dürfen, wenn der Hersteller nachweisen konnte, dass keine quantifizierbaren Mengen von Nitrosaminen in ihren Produkten enthalten sind. Bislang wurde dies nicht standardmäßig getestet.

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA sowie die nationalen Zulassungsbehörden untersuchen weiterhin, ob Verunreinigungen mit Nitrosaminen in Valsartan-Produkten mit Tetrazolring auftreten. Dies ist möglicherweise der Fall bei Candesartan, Irbesartan, Losartan, Olmesartan und Valsartan. Nitrosamine können bei der Ringsynthese dieser Wirkstoffe unter Einsatz bestimmter Lösungsmittel und Reagenzien entstehen; möglicherweise waren zusätzlich auch die verwendeten Reagenzien oder die Geräte bereits verunreinigt.

Gefunden wurden N-Nitrosodimethylamin (NDMA) und N-Nitrosodiethylamin (NDEA). Die EMA testet mittlerweile aber auch auf andere Verunreinigungen wie  N-Nitrosoethylisopropylamin (EIPNA), N-Nitrosodiisopropylamin (DIPNA) und N-Nitroso-N-Methylaminobutansäure (NMBA). 

 Für zwei Jahre soll eine Übergangsfrist gelten, für die individuelle NMDA- und NDEA-Grenzwerte für die einzelnen betroffenen Sartane festgelegt worden sind. Sie beziehen sich auf Werte aus Tierversuchen für die maximal verträgliche Dosis pro Tag: 96,0 ng NDMA und 26,5 ng NDEA pro Tag. Treten beide Verunreinigungen in einem Produkt auf, soll dieses nicht verkehrsfähig sein. Die Vorschläge des Ausschusses für Humanarzneimittel der EMA werden nun an die Europäische Kommission weitergeleitet, die eine rechtlich bindende Entscheidung treffen wird.

Derweil erinnert die Arzneimittelagentur daran, dass in der großen Mehrheit aller Valsartan-Präparate keine Nitrosamin-Verunreinigungen gefunden wurden oder nur in sehr geringen Spuren. Patienten sollten ihr Medikament nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt absetzen. 

In ihrem Review hat die EMA auch die theoretisch zusätzlichen Krebsfälle aufgrund der Einnahme verunreinigter Valsartan-Präparate von Zhejiang Huahai Pharmaceuticals neu berechnet. In diesen Produkten traten die höchsten gemessenen NDMA- und NDEA-Verunreingungen auf. Für 100.000 Patienten, die sechs Jahre lang die höchste Tagesdosis Valsartan (320 mg) eingenommen haben, rechnet die EMA mit 22 zusätzlichen Krebsfällen über die gesamte Lebensspanne der Patienten. Bei NDEA könnten es 8 zusätzliche Fälle pro 100.000 Patienten sein, die Valsartan in der höchsten Dosierung über vier Jahre eingenommen haben. Die sechs beziehungsweise vier Jahre beziehen sich auf die Dauer, die Präparate mit NDMA beziehungsweise NDEA von Zhejiang Huahai vermutlich im Umlauf waren.

Diese Schätzungen wurden von Ergebnissen aus Tierstudien extrapoliert. Die EMA schätzt die Erhöhung des Risikos, irgendwann im Leben an Krebs zu erkranken, als sehr gering ein gegenüber dem Grundrisiko, das jeder Europäer trägt.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa