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Semaglutid

EMA prüft Risiko für seltene Augenerkrankung

Erhöht die Anwendung von Semaglutid-haltigen Medikamenten wie Ozempic® und Wegovy® das Risiko für die seltene Augenerkrankung NAION? Der Pharmakovigilanz-Ausschuss (PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat eine Überprüfung eingeleitet.
Sven Siebenand
17.01.2025  13:30 Uhr

Bei der nicht arteriitischen anterioren ischämischen Optikus-Neuropathie (NAION) ist der Blutfluss zum Sehnerv gestört, was bei den Betroffenen zum Sehverlust führen kann. Schon früher gab es Berichte, dass Semaglutid-haltige Präparate das Risiko für diese normalerweise seltene und nicht behandelbare schwere Augenerkrankung erhöhen könnten. Insbesondere das bei Typ-2-Diabetes zugelassene Ozempic und das bei Adipositas eingesetzte Wegovy gehören zu diesen Medikamenten. Ebenfalls in der EU zugelassen, in Deutschland jedoch nicht im Handel, ist das oral verfügbare Semaglutid-haltige Antidiabetikum Rybelsus®.

Nachdem zwei neuere Beobachtungsstudien ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von NAION nahelegen und zwei andere Beobachtungsstudien nicht auf ein erhöhtes Risiko hindeuten, will sich der PRAC der Sache nun intensiver annehmen. Liegt es an dem GLP-1-Rezeptoragonisten oder haben zum Beispiel Patienten mit Typ-2-Diabetes möglicherweise bereits von Natur aus ein höheres Risiko, diese Erkrankung zu entwickeln?

Wie könnte Semaglutid überhaupt dazu beitragen, das NAION-Risiko zu erhöhen? Auch hier kann man bisher nur spekulieren. Im Sehnerv wurde die Expression des GLP-1-Rezeptors identifiziert, heißt es in einer aktuellen Publikation im »International Journal of Retina and Vitreous«. Es sei aber nicht bekannt, ob eine kontinuierliche Stimulation des Rezeptors mit GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid die vaskuläre Perfusion des Sehnervenkopfes verändern kann.

Der PRAC kündigt nun an, alle verfügbaren Daten zur NAION unter Anwendung von Semaglutid zu prüfen, darunter Ergebnisse aus klinischen Studien, aus der Überwachung nach dem Inverkehrbringen, aus Studien zum Wirkmechanismus und aus der medizinischen Fachliteratur.

Nun gilt es, einige Zeit abzuwarten, bis sich der Ausschuss mit seinem Fazit in dieser Sache zurückmeldet. Möglicherweise bringt dies dann Licht in die Sache und beantwortet auch die Frage, ob es sich um ein Substanzphänomen handelt oder eher einen Gruppeneffekt.

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