Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Orphan Drug

EMA empfiehlt Rücknahme von Crizanlizumab

Aufgrund von neuen Studienergebnissen empfiehlt die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) den Widerruf der Zulassung von Crizanlizumab (Adakveo®). Das Medikament wird bei Patienten mit Sichelzellanämie eingesetzt.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 30.05.2023  15:00 Uhr

Crizanlizumab (Adakveo®) ist ein monoklonaler Antikörper, der die Interaktion zwischen dem Zelladhäsionsprotein P-Selektin und dessen Liganden blockiert. Seit 2020 ist es in der EU zugelassen zur Prävention wiederkehrender vasookklusiver Krisen (VOC) bei Patienten ab 16 Jahren mit Sichelzellanämie. Die damals vorliegenden Studiendaten belegten zwar die Wirksamkeit von Crizanlizumab, allerdings war die Evidenz nicht sehr robust und das Ausmaß des Effekts nicht ganz klar. Die EMA verlangte daher von Hersteller Novartis, die vorhandenen Evidenzlücken mit einer weiteren Studie zu schließen.

Diese hieß STAND und ist mittlerweile abgeschlossen und ausgewertet. Das Ergebnis ist keine Bestätigung der positiven Daten, die zur Zulassung führten. Im Gegenteil: Unter Crizanlizumab hatten Patienten in der STAND-Studie im ersten Behandlungsjahr durchschnittlich 2,5 schmerzhafte VOC mit anschließendem Arztbesuch, unter Placebo nur 2,3. VOC, die eine Eigenbehandlung oder einen Arztbesuch erforderlich machten, waren es unter Crizanlizumab durchschnittlich 4,7 versus 3,9 unter Placebo.

Weder Daten aus anderen Studien, aus dem Härtefallprogramm noch aus der Anwendung außerhalb von Studien waren aus Sicht des Ausschusses für Humanarzneimittel der EMA dazu geeignet, die negativen Wirksamkeitsergebnisse der STAND-Studie aufzuwiegen. Die EMA betont, dass es keine neuen Warnsignale bezüglich der Sicherheit von Crizanlizumab gebe. Angesichts der nicht eindeutig nachgewiesenen Wirkung überwögen allerdings die Vorteile von Crizanlizumab nicht mehr länger seine Nachteile. Daher empfiehlt die Behörde, die Zulassung des Medikaments zu widerrufen.

Sollte die EU-Kommission der Empfehlung folgen, werden Heilberufler gegebenenfalls über die Modalitäten der Marktrücknahme informiert werden. Ärzte sind bereits jetzt dazu aufgerufen, keine neuen Patienten mehr auf Crizanlizumab einzustellen und mit diejenigen, die Adakveo anwenden, Alternativen zu besprechen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa