Pharmazeutische Zeitung online
Alzheimer-Antikörper

EMA empfiehlt Lecanemab nun doch

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat ihre frühere Entscheidung bezüglich Lecanemab (Leqembi®) revidiert und nun doch eine Zulassungsempfehlung für den Alzheimer-Antikörper ausgesprochen. Allerdings nur für bestimmte Patienten.
Annette Rößler
14.11.2024  19:06 Uhr

Lecanemab ist ein therapeutischer Antikörper, der sich gegen β-Amyloid-Plaques im Gehirn richtet und diese auflöst. Dadurch kann bei Patienten mit milden kognitiven Einschränkungen (MCI), einem frühen Stadium der Alzheimer-Erkrankung, oder Alzheimer-Demenz im Frühstadium der kognitive Abbau verlangsamt werden. In den USA ist Lecanemab bereits zugelassen, die EMA hatte sich jedoch im Juli gegen eine Zulassung in der EU ausgesprochen. Als Grund nannte der zuständige Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) eine negative Nutzen-Risiko-Bilanz des neuen Medikaments.

Hintergrund ist, dass Patienten unter der Therapie mit Lecanemab Amyloid-bedingte Bildgebungsanomalien (ARIA) entwickeln können. Dies sind Auffälligkeiten im Gehirn, die im MRT sichtbar werden. Man unterscheidet ARIA-E (ödematöse ARIA) und ARIA-H (Blutungs-ARIA). Die Nebenwirkung kommt vermutlich dadurch zustande, dass das Hirngewebe infolge der Entfernung der β-Amyloid-Plaques instabil wird, sodass sich Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) bilden oder kleine Blutungen entstehen können.

Die EMA hatte sich seinerzeit besorgt gezeigt, weil in der Zulassungsstudie das ARIA-Risiko unter Lecanemab insbesondere bei Patienten mit zwei Kopien des Alzheimer-Risikogens ApoE4 erhöht war. Wegen ihres besonders hohen Risikos für eine Alzheimer-Erkrankung wären genau dies aber vermutlich die Patienten gewesen, die am häufigsten für eine Therapie mit Lecanemab infrage gekommen wären. In ihrer heute bekannt geworden neuen Entscheidung trägt die Behörde dem Rechnung: Sie empfiehlt die Zulassung des Medikaments ausschließlich für Patienten mit nur einer oder keiner Kopie von ApoE4. Bei diesen Personen darf Lecanemab also künftig, die Zulassung durch die EU-Kommission vorausgesetzt, bei MCI oder früher Alzheimer-Demenz eingesetzt werden, um das Fortschreiten der Alzheimer-Erkrankung zu verlangsamen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa