Elf Studien, über die man 2025 sprechen wird |
Annette Rößler |
30.12.2024 10:30 Uhr |
Näher dran am europäischen Leser ist eine Studie, in der eine mögliche Verbesserung des Brustkrebs-Screenings getestet wird. Mit mehr als 53.000 Teilnehmerinnen in sechs Ländern, deren Brustkrebsrisiko anhand der DNA-Analyse einer Speichelprobe und anderen Faktoren stratifiziert wird, soll untersucht werden, ob eine risikoadaptierte Screening-Strategie das Potenzial der Vorsorgeuntersuchung besser ausschöpfen kann. Ob ein mehrsprachiger Chatbot, der sich speziell an Frauen mit niedrigem Bildungsstand und aus sozial benachteiligten Gegenden richtet, die Teilnahmerate am HPV-Screening gegen Gebärmutterhalskrebs erhöhen kann, ist die Fragestellung einer weiteren Studie.
Ein mobiles Computerspiel könnte Betroffenen mit Autismus-Spektrum-Störungen helfen, Dinge zu lernen, die ihnen schwerfallen, etwa sozialen Augenkontakt, Motivation und Aufmerksamkeit, und gleichzeitig restriktive Interessen und Ängstlichkeit abbauen. Ob das gelingt, wird sich wohl 2025 herausstellen.
Zwei Phase-I/II-Studien stehen ebenfalls auf der Liste. Eine untersucht die Wirksamkeit des Antisense-Oligonukleotids ION-717 bei Patienten mit einer Prion-Erkrankung und die andere die Baseneditierung von CD34+ hämatopoetischen Stammzellen bei Patienten mit Sichelzellanämie. Bereits in Phase III angelangt ist die Testung des Radiopharmakons (177Lu)Lutetiumvipivotidtetraxetan (Pluvicto®) bei chemotherapienaiven Patienten mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC). Das Präparat ist bereits für die Drittlinie zugelassen; das Vorrücken in die Erstlinie könnte weltweit für Hunderttausende Männer mit Prostatakrebs ein Game Changer sein, heißt es bei »Nature Medicine«.