Eklatanter Hausarztmangel droht – was nun? |
Ev Tebroke |
11.06.2025 13:00 Uhr |
Was den Arbeitsumfang betrifft, so wenden Hausärzte rund 80 Prozent ihrer Arbeitszeit den Umfragedaten zufolge für Sprechstunden oder Hausbesuche auf.
Im Schnitt arbeiten die befragten Hausärztinnen und -ärzte derzeit 44 Stunden pro Woche – laut Bertelsmann etwa zehn Stunden mehr als der Durchschnitt aller Beschäftigten. Grundsätzlich ist die Arbeitszeit aber deutlich gesunken: 2012 arbeiteten Hausärztinnen und -ärzte laut Ärztemonitor der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) noch 57,6 Stunden pro Woche. Das bedeutet auch: Es ist nicht nur die Alterung, die zu Versorgungsproblemen führt, sondern die Tatsache, dass die Wochenarbeitszeiten stetig sinken.
Ende 2024 gab es laut KBV mehr als 55.600 Hausärztinnen und -ärzte in der Bundesrepublik. Dabei ist der Anteil der älteren aktiven Hausärzteschaft recht hoch: 18 Prozent sind über 65 Jahre, neun Prozent über 70 Jahre. Derzeit sind bereits mehr als 5.000 Hausarztsitze unbesetzt, wobei insbesondere ländliche Regionen stärker betroffen sind.