Eisenmangelanämie? Frag die Apotheke |
Jennifer Evans |
06.02.2024 15:00 Uhr |
Anämie ist ein weltweites Problem für die öffentliche Gesundheit. Um die gesundheitlichen Folgen zu minimieren, könnten die Vor-Ort -Apotheken helfen. / Foto: Adobe Stock/jarun011
Von Eisenmangelanämie sind nach Angaben des Weltapothekerverbands FIP rund 1,2 Milliarden Menschen weltweit betroffen. Doch die Erkrankung ist vermeidbar und behandelbar – vorausgesetzt, sie wird rechtzeitig erkannt. Bei der Früherkennung kommen die Apothekerinnen und Apotheker ins Spiel. Sie könnten in Zukunft nämlich Gesundheitsinformationen zur Prävention und Behandlung von Eisenmangelanämie bereitstellen, wie FIP-Geschäftsführerin Catherine Duggan betonte.
Da das Potenzial in den Augen des FIP groß ist, hat der Verband vor Kurzem einen Leitfaden verfasst, der Pharmazeutinnen und Pharmazeuten rund um den Globus bei der Vorbeugung von Eisenmangelanämie-Erkrankungen sowie bei der Behandlung entsprechender Symptome unterstützen soll. Das Handbuch vermittele zudem, was in der Beratung bei speziellen Bevölkerungsgruppen wie Kindern, Schwangeren, stillenden Müttern, älteren Menschen mit chronischen Erkrankungen sowie Patienten mit chronischem Blutverlust zu beachten sei, heißt es.
Für den Umgang mit Eisenmangelanämie ist dem Verband zufolge ebenfalls Gesundheitskompetenz von zentraler Bedeutung, damit Patientinnen und Patienten informierte Entscheidungen treffen können. Die Therapie erfordere außerdem eine individuell zugeschnittene Vorgehensweise. Damit meint der FIP einen ganzheitlichen Ansatz, der auch die Selbstbehandlung berücksichtigt.
Grundsätzlich können einer Eisenmangelanämie verschiedene Faktoren zugrunde liegen, darunter Ernährung, chronische Erkrankungen, Infektionen oder Erberkrankungen. Eisen ist für Wachstum und Entwicklung wichtig sowie ein Bestandteil des Hämoglobins. Die Eisenmangelanämie ist die häufigste Anämieform und trifft meist Frauen.
In vielen Bereichen könnten die Apothekerinnen und Apotheker das Gesundheitssystem unterstützen. In Gemeinschaftspraxen zum Beispiel könnten sie Informationen zu Prävention und Behandlung von Eisenmangelanämie anbieten, in Krankenhäusern die Behandlungspläne prüfen und anpassen. Nicht zuletzt könnten sie auch an evidenzbasierten Praxisrichtlinien mitarbeiten.
Der FIP weist darauf hin, dass auch die Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsfachkräften ein wesentlicher Bestandteil einer umfassenden Versorgung anämischer Menschen sei. Für unerlässlich für die Pharmazeutinnen und Pharmazeuten hält er zudem Weiterbildungen und Zertifizierungsprogramme, damit sie auf dem neuesten Stand der Anämie-Versorgung bleiben.