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Stiftung Warentest
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Eisen-Präparate nicht in Eigenregie nehmen

Ständig müde und blass: Da kann es doch nicht schaden, ein Eisen-Präparat zu nehmen, oder? Stiftung Warentest rät davon ab und verweist auf eine neue Auswertung. Demnach seien viele Nahrungsergänzungsmittel mit Eisen zu hoch dosiert. Lob gab es dagegen für als Arzneimittel zugelassene Präparate.
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 22.05.2025  14:30 Uhr

Damit das Blut lebenswichtigen Sauerstoff zu unseren Organen transportieren kann, braucht unser Körper genug Eisen. Besteht ein Mangel, geben unter anderem Abgeschlagenheit, Schwindel und Blässe einen Hinweis darauf. Wer diese Symptome bei sich bemerkt, kommt womöglich auf die Idee, auf eigene Faust ein Eisen-Präparat einzunehmen. Davon rät die Stiftung Warentest allerdings ab. Denn über eine ausgewogene und eisenreiche Ernährung lasse sich in der Regel selbst ein erhöhter Eisenbedarf decken. Als gute Eisenquellen gelten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge unter anderem Rind- und Schweinefleisch, aber auch Haferflocken, Vollkornbrot, Hülsenfrüchte oder grünes Blattgemüse.

Hinzu kommt: Auf Dauer kann eine Überdosierung von Eisen unerwünschte Effekte mit sich bringen. Kurzfristig kann es zu Verstopfung kommen. Langfristig könne das Risiko für Herzerkrankungen, Krebs und Diabetes steigen, warnt der Allgemeinmediziner Felix Holzinger von der Berliner Charité in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift »Stiftung Warentest«.

Wer sichergehen will, sucht also das Gespräch mit Arzt oder Ärztin, um zu klären: Ist es für mich sinnvoll, mit Tabletten, Kapseln oder Säften nachzuhelfen? Das ist dann der Fall, wenn eine Blutuntersuchung eine Unterversorgung oder sogar einen Mangel zeigt. Doch auch, wer regelmäßig Blut spendet oder starke Regelblutungen hat, für den kann die Extraportion Eisen wichtig sein.

Arzneimittel versus Nahrungsergänzungsmittel

Eisen-Präparat ist dabei nicht Eisen-Präparat, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt: Die Zeitschrift hat 15 Arzneimittel und 18 Nahrungsergänzungsmittel unter die Lupe genommen. Eine wichtige Unterscheidung, denn die Produkte haben verschiedene Zielgruppen:

  • Arzneimittel sind zur Behandlung eines ärztlich festgestellten Eisenmangels oder einer Unterversorgung zugelassen, ihre Wirksamkeit und Sicherheit müssen belegt sein. Diese Präparate sind meist hoch dosiert. Es gibt sie rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen.
  • Nahrungsergänzungsmittel richten sich an gesunde Menschen und sollen Eisen ergänzen, das nicht ausreichend über die Ernährung aufgenommen werden kann. Rechtlich gelten sie als Lebensmittel, müssen also (anders als Arzneimittel) keinen Zulassungsprozess durchlaufen. Der Stiftung Warentest zufolge ist der Eisengehalt meist niedriger, oft sind Vitamine zugesetzt.

Arzneimittel machen guten Job, Nahrungsergänzung wenig sinnvoll

Geht es um die Arzneimittel, fällt das Warentest-Fazit positiv aus: 12 der 15 untersuchten Arzneimittel eignen sich demnach, um einen ärztlich festgestellten Mangel beziehungsweise eine Unterversorgung zu behandeln. Die Präparate setzen auf verschiedene Eisensalze. Davon ist Eisen(II)-sulfat am gründlichsten wissenschaftlich untersucht, seine Wirksamkeit ist am breitesten nachgewiesen. Doch auch bei anderen Salzen ist die Wirksamkeit belegt, so die Warentester.

Drei Arzneimittel sind wenig beziehungsweise mit Einschränkung geeignet. Die zwei wenig geeigneten Produkte sind Kombipräparate, die Vitamin C beziehungsweise Folsäure enthalten. Der Stiftung Warentest zufolge ist allerdings nicht nachgewiesen, dass die Kombination einen zusätzlichen Nutzen bringt.

Und wie sieht es mit den Nahrungsergänzungsmitteln aus? Alle 18 Produkte beurteilt die Stiftung Warentest als »wenig sinnvoll«. Der Grund: Alle überschreiten die empfohlene Höchstmenge des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Demnach sollte man über Nahrungsergänzungsmittel höchstens sechs Milligramm Eisen am Tag aufnehmen. Viele Anbieter setzen allerdings auf eine Tagesdosis von rund 14 Milligramm.

Unter den Nahrungsergänzungsmitteln sind zudem Kombipräparate weit verbreitet: Einige Mittel überschreiten auch die vom BfR empfohlenen Höchstmengen für Vitamin B6 und Folsäure, worin die Stiftung Warentest einen deutlichen Mangel sieht.

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