Einheitsverpackungen sollen Lust auf Rauchen nehmen |
Auf Einheitspackungen fallen de Warnhinweise nachweislich stärker auf als auf designten Tabakverpackungen. / © DKFZ
Zum Weltnichtrauchertag 2025 rückt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit dem Motto »Die Maske fällt: Die Taktiken der Industrie für Tabak- und Nikotinprodukte aufdecken« gezielt die Marketingstrategien der Tabakindustrie in den Fokus. Im Zentrum steht dabei die Gestaltung der Verpackungen: Farben, Logos und Designelemente sollen Rauchen attraktiver wirken lassen – und genau das will die WHO nun unterbinden. Darauf weist das Deutsche Krebsforschungszentrum anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai hin.
Die WHO und das DKFZ fordern die Einführung sogenannter standardisierter Verpackungen für Tabakprodukte. Die Idee: Einheitliches Aussehen ohne Markenlogos, mit schlichter Schrift, gleicher Packungsgröße und einheitlicher Farbe – unterstützt von deutlich sichtbaren Warnhinweisen – sollen die optische Attraktivität reduzieren. Durch die Einheitsverpackung sollen falsche positive Assoziationen unterbunden und die abschreckende Wirkung gesundheitlicher Warnhinweise verstärkt werden. In Studien ist diese Wirkung von Einheitsverpackungen belegt.
Tabakverpackungen gelten als »mobile Werbeflächen«: Sie sind nicht nur bei jeder Konsumsituation für Raucher sichtbar, sondern häufig auch für Nichtraucher – insbesondere Kinder und Jugendliche. Das DKFZ macht deutlich, dass Verpackungen ein zentrales Marketinginstrument der Tabakindustrie sind, gerade in einem Umfeld, in dem klassische Werbung zunehmend verboten ist. Mehrere europäische Länder, darunter auch direkte Nachbarländer wie Frankreich, Belgien, die Niederlande und Dänemark, haben dem DKFZ zufolge die Einheitsverpackung bereits umgesetzt.
Zum Weltnichtrauchertag veröffentlichte das Zentrum einen Policy Brief, in dem es die politischen Entscheidungsträger dazu auffordert, in Deutschland auf standardisierte Verpackungen für Tabakwaren umzustellen. »Deutschland hat sich mit der Unterzeichnung des WHO-Rahmenübereinkommens zur Tabakkontrolle dazu verpflichtet, wirksame Maßnahmen zur Tabakprävention einzuführen«, sagt Ute Mons, Leiterin der Abteilung Primäre Krebsprävention und des WHO-Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle am DKFZ in einer Mitteilung.
»Dies geschieht bislang nur schleppend. Die neue Regierung sollte die Chance nutzen, mit der standardisierten Verpackung für Tabakerzeugnisse und verwandte Produkte die Tabakprävention voranzubringen«, so Ute Mons. Diese Maßnahme koste die Regierung nur wenig, trage aber dazu bei, die hohen Folgekosten des Rauchens zu senken und damit den Bundeshaushalt zu entlasten.