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Reizdarmsyndrom

Eine Standardtherapie gibt es nicht

Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine Krankheit mit vielfältigen und uneinheitlichen Beschwerden. Jeder Betroffene benötigt ein individuelles Behandlungskonzept auf Basis seiner spezifischen Symptome.
AutorKontaktKerstin A. Gräfe
Datum 06.12.2019  13:00 Uhr

Die gemeinsame S3-Leitlinie »Reizdarm« der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM) wird derzeit überarbeitet. Der bisherigen Definition zufolge liegt ein RDS vor, wenn drei Kriterien erfüllt sind. Eines davon ist das Vorliegen chronischer Schmerzen, das heißt, Beschwerden wie Bauchschmerzen und Blähungen dauern länger als drei Monate an. Zudem ist die Lebensqualität der Betroffenen infolge der Beschwerden stark beeinträchtigt. Als drittes dürfen keine für andere Krankheitsbilder charakteristischen Veränderungen vorliegen, die womöglich die Symptome verursachen.

Ziel einer Therapie ist die Linderung der Beschwerden und die Verbesserung der Lebensqualität. Die Behandlung fußt auf den drei Säulen Allgemeinmaßnahmen wie Ernährungsumstellung, einer Psychotherapie und Medikamenten. Bei Letzteren gibt es aufgrund der Heterogenität des Reizdarmsyndroms keine Therapie, die für alle Symptome und für alle Patienten gleichermaßen passt. Die Behandlung orientiert sich am Leitsymptom, wobei die Leitlinie hier Schmerzen, Diarrhö, Obstipation und Blähungen nennt.

Stehen bei den Beschwerden die Schmerzen im Vordergrund, können zur Linderung Spasmolytika wie Butylscopolamin oder Mebeverin, aber auch Pfefferminzöl-Präparate eingesetzt werden.  Daneben empfiehlt die Leitlinie trizyklische Antidepressiva und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wie Fluoxetin und Citalopram; ebenso Probiotika, Phytopharmaka wie STW-5 (Iberogast®) und lösliche Ballaststoffe. Hingegen nicht empfohlen werden klassische Analgetika wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol, nicht steroidale Antirheumatika und Metamizol. Gleiches gilt für Opioide und Opioid-Agonisten.

Medikamente gegen Durchfall, Verstopfung und Blähungen

Zur Behandlung einer Diarrhö empfiehlt die Leitlinie Loperamid. Aufgrund fehlender Daten wird Racecadotril nicht empfohlen. Hilfreich können auch Cholestyramin, lösliche Ballaststoffe oder Probiotika sein, ebenso wie Phytopharmaka (STW-5, Pfefferminzöl-Präparate) oder Spasmolytika.

Leiden die Betroffenen vornehmlich an einer Verstopfung sollten zuerst wasserlösliche Ballaststoffe wie Flohsamenschalen versucht werden. Neben Macrogol können andere osmotische oder stimulierende Laxanzien angewendet werden. Weitere Therapieversuche beinhalten Probiotika, Phytopharmaka (STW5) und Spasmolytika. In therapierefraktären Fällen kann ein Versuch mit Prucaloprid unternommen werden.

Blähungen werden nicht selten von RDS-Patienten als das am meisten beeinträchtigende Symptom beschrieben. Probiotika, Phytopharmaka, Ballaststoffe und Spasmolytika können zu einer Besserung führen. In therapierefraktären Fällen kann ein Versuch mit dem nicht resorbierbaren Antibiotikum Rifaximin versucht werden. Für Entschäumer wie Simeticon oder Dimeticon liegen zwar keine Daten zu Blähungen beim RDS vor. Jedoch kann aufgrund von positiven Effekten auf das Symptom in Studien bei Dyspepsie und akuter Enteritis ein Behandlungsversuch unternommen werden.

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