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Megathema Langlebigkeit 

Eine Million für Teilnahme an klinischer Studie

Es klingt verlockend, den Tod auszutricksen. Wem dies gelingt, der hat eine Goldgrube eröffnet. Dieser Zusammenhang lässt allerdings zurecht vermuten, dass die Früchte eines solchen Geschäfts hoch hängen. Andererseits ist es nicht unwahrscheinlich, hier ein Stück weit voranzukommen. Das birgt die Gefahr, dass Prioritäten vertauscht werden: Geschäft statt seriöser Wissenschaft. Davor warnen Bioethiker.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 27.12.2019  12:00 Uhr

Studien mit kaum kalkulierbarem Risiko

Drei Studien hat Libella Gene Therapeutics bei clinicaltrials.gov registrieren lassen. Es handelt sich um Gentherapiestudien, bei denen das humane Gen für die Telomerase (hTERT) mithilfe eines Adeno-assoziierten viralen Vektors (AAV) in die Zellen der Probanden eingeschleust werden soll. In die drei miteinander verknüpften Studien sollen jeweils fünf Patienten, die älter als 45 Jahre sind, eingeschlossen werden. Indikationen sind kritische Extremitäten-Ischämie (CLI), Morbus Alzheimer und Altern. Angeblich haben sich bisher zwei Probanden für die Indikation »Altern« gemeldet.

Das Risiko ist durchaus erheblich. Denn es besteht die keineswegs unrealistische Gefahr, durch die Behandlung präkanzeröse Zelle zu aktivieren. Das sind Zellen, die bereits Mutationen in sich tragen, die prinzipiell ein ungehemmtes Wachstum fördern. Was ihnen allerdings noch fehlt, ist eine aktive Telomerase, die sie nun im Rahmen der Gentherapie erhalten. Eine grausame Vorstellung! Problematisch ist auch die unklare Qualität der modifizierten Viren. Fragen hierzu werden von Libella Gene Therapeutics nicht beantwortet.

Was allerdings Bioethiker so richtig auf den Plan ruft, ist das Finanzierungskonzept der klinischen Studie. Dies wird als »Pay-to-Play«-Konzept bezeichnet, bei dem die freiwilligen Studienteilnehmer 1 Million Dollar zahlen müssen, um an der Studie teilnehmen zu können. Wer hier einwilligt, muss nicht nur reich, sondern auch verzweifelt sein. Denn ihm wird nicht nur eine gewaltige Rechnung geschrieben. Auch das erhebliche Risiko trägt der Studienteilnehmer.

Bevor allerdings dem ersten Probanden eine erste Injektion verabreicht wird, bleibt noch eine weitere Frage offen: Wird die Studie überhaupt stattfinden? Das Unternehmen machte bereits früher ähnlich spektakuläre Ankündigungen, ohne dass etwas passierte. So sollte Ende 2017 die erste Telomerase-Therapie-Studie am Menschen »in den nächsten Wochen« beginnen. 2016 hatte Libellas Wissenschaftsvorstand Bill Andrews (damals in Partnerschaft mit dem Biotech-Startup BioViva) bekanntgegeben, dass der Bau einer Altersumkehrklinik im Inselstaat Fidschi »vor Jahresende« vollendet würde. Keine der beiden Ankündigungen trat ein.

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