Ein neuer Blick auf die Therapietreue |
Ein Beispiel: Ein Mann mit Typ-2-Diabetes kommt in die Apotheke. Er fragt nach, ob er seine Tabletteneinnahme zeitlich anpassen kann, da er durch Schichtarbeit unregelmäßig isst. Die Apothekerin nimmt sich Zeit, erklärt mögliche Varianten und rät zusätzlich zum Gespräch mit dem Arzt. So entsteht ein Dialog auf Augenhöhe. Adhärenz bezieht sich aber nicht nur auf die Einnahme von Medikamenten, sondern ist umfassender gedacht: Vorsorge, Eigenkontrolle, Schulungen, Lebensstil und die Bereitschaft zur Mitwirkung an den langfristigen Therapieentscheidungen gehören ebenso dazu.
Im Rahmen des Weltadhärenztags, der erstmalig am 27. März 2025 stattfand, wurden weltweit Informationskampagnen, Workshops und Veranstaltungen organisiert, um das Thema Adhärenz in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Apotheken nehmen in puncto Adhärenz eine Schlüsselrolle ein. Sie bieten einen niedrigschwelligen Zugang, beraten persönlich und begleiten Menschen oft über Jahre. Wer regelmäßig mit der gleichen Apothekerin, dem gleichen Apotheker spricht, fühlt sich sicherer und öffnet sich eher – das schafft Vertrauen und fördert die Adhärenz.